USA

Los Angeles, Venice Beach und Beverly Hills

Nach knapp 2 Stunden Fahrt auf der Interstate 5 erreichen wir die Grenze vom Grossraum Los Angeles. Eine weitere Stunde brauchen wir auf der 5 und der 405, um bis nach Santa Monica zu fahren. Die Entfernungen in dieser Stadt sind einfach unglaublich.


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Es gibt einiges zu sehen in dieser Stadt, und wir haben beschlossen, die Agenda aufzuteilen. Ein paar Dinge schauen wir uns heute an, ein paar Dinge erst naechsten Montag, wenn wir auf dem Weg zurueck nach Pheonix wieder hier vorbeischauen. Daher fahren wir zuerst nach Santa Monica und besuchen den Pier mit dem kleinen Vergnuegungspark.

Nett, die Achterbahn, der Autoscooter und der ganze Rest – mehr kann man dazu nicht sagen. Neben den „Rides“ gab es noch jede Menge Kuenstler und Karikaturisten.

Der Trip zum Venice Beach ist gleichermassen enttaeuschend wie interessant. Enttaeuschend, weil wir von Venice Beach an einem Dienstag Abend sicherlich nicht mal die Haelfte dessen sehen, was dort an einem Samstag Nachmittag los waere. Wir sehen nur Touris, Sonnenbrillenhaendler, Hippies, und Penner, die frueher vielleicht sogar mal Hippies waren. Generell war es sehr leer auf dem Boardwalk:

Wir laufen die 1-2 Meilen hoch und wieder runter und sind fasziniert von der Menge der Hippies/Penner, die dort in ihren Wohnmobilen zu wohnen scheinen, und teilweise improvisierte Livekonzerte geben, bei dem der Marshall-Verstaerker aus der Autobatterie gespeist wird.

Insgesamt kommt uns Venice Beach schmuddeliger und weniger glamouroes vor als gedacht, was natuerlich an einem normalen Dienstag Nachmittag (nach dem Labour Day Wochenende) ein hartes Urteil ist. Aber so haben wir es eben erlebt, heute. Vielleicht kommen wir naechsten Montag nochmal hier vorbei.
Nach der Enttaeuschung von Venice Beach geben wir uns das Kontrastprogramm und fahren zum Sunset Blvd in Beverly Hills und von dort aus kreuz und quer durch die Villenviertel, wie z.B. das Viertel „Bell Air“, was ich aus der Serie „Fresh Prince aus Bell Air“ erinnere. Nach dem wir festgestellt haben, dass die Stars gar nicht vor ihren Toren auf uns warten und die meisten Grundstuecke eh stark sichtgeschuetzt sind, fahren wir runter zum Rodeo Drive, wo die Stars angeblich alle shoppen gehen.

Allerdings treffen wir auch dort niemanden an, nur einen protzigen gelben Rolls Royce:

Daher beschliessen wir, eine fuer uns angemessene Unterkunft zu finden (Motel 6!) und befragen das GPS nach den naechstgelegenen Hotels. Spaetestens jetzt zahlt sich das Investment in das GPS (das wir auf der vorigen Etappe nicht hatten) deutlich aus. Denn die Motel 6 in L.A. sind rar und die meisten sind ausgebucht. Das GPS weiss jedoch wo sich die Motels befinden und fuehrt uns zuverlaessig von einem zum naechsten, sodass wir mittlerweile irgendwo im San Fernando Valley ein Zimmer in einem Motel 6 bekommen haben. Wo genau? Keine Ahnung, aber morgen wird uns das GPS zeigen, wie wir wieder von hier nach Malibu und dann auf die 101 kommen.

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San Diego, Del Mar und Encinitas

San Diego und die noerdlichen Orte Del Mar und Encinitas – in letzterem wohnt unsere Tante, sind sogenannte Beach Cities – so werden sie zumindest auf der Interstate ausgeschildert. Die Gegend scheint sich in den letzten 10-15 Jahren stark entwickelt zu haben, und macht einen sehr gemuetlichen chilligen Eindruck.

(San Diego Skyline von der Marina im Norden)

Der Blick vom Balkon unserer Tante ist tatsaechlich grandios. Wir machen uns dennoch bald auf den Weg und fahren zuerst zu Starbucks und dann an der Kueste entlang um den Pazifischen Ozean und die Beaches und den Torrey Pines Golf Club zu bewundern.

Zum Fruehstuecken kehren wir im Poseidon ein. Dort kann man auf einer Terrasse direkt am Strand sitzen. Am Nachbartisch lernen wir eine andere Seite von Kalifornien kennen. Eine aeltere Dame sitzt dort, leicht bekleidet, um 11 Uhr morgens und trinkt Martinis. Mindestens drei, solange wir da waren, sie blieb aber noch, als wir uns wieder auf den Weg machten. Ich musste unwilkuerlich an das Lied „Copacobana“ von Barry Manilow denken.

(Die Terrasse des Poseidon. Wir sind frueh dran, die Sonnenschirme sind noch zugeklappt)

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Offtopic: verrueckte Schilder 5

Auf dem Weg nach San Diego fahren wir durch Gila Bend. Das Ortsschild von Gila Bend ist mittlerweile beruehmt geworden, seht selbst:

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Auf Dem Weg Nach San Diego

Mittlerweile haben wir ein neues Auto und sind nur noch zu zweit, denn fuer den dritten Reisenden geht das MBA Studium weiter. Wir fahren jetzt einen Chevy Malibu (passt gut, in Malibu werden wir morgen sein). Das Auto macht zwar mehr Spass, schluckt aber auch etwas mehr Sprit!
Wir fahren auf der 10 aus Phoenix raus und ueber die 85 zur 8, auf der wir ueber 300 Meilen gen Westen fahren.



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Kurz nachdem wir die Grenze zu Kalifornien passiert haben, muessen wir durch eine Kontrolle, denn wir sind sehr nahe an der Mexikanischen Grenze.
Etwas weiter sieht man die mexikanische Grenze. Ein ewig langer Zaun, der an die ehemalige Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland erinnert, zieht sich durch die Sandduenen der Wuestenlandschaft zwischen den USA und Mexiko. Angeblich haben die Mexikaner inzwischen Tunnel unter dem Zaun gegraben.
Gegen 18 Uhr erreichen wir San Diego. Da wir hier unsere Tante besuchen wollen, lassen wir uns die Adresse geben, verwechseln Blvd mit Avenue, weil uns das GPS das so vorschlaegt und fahren erst mal total in die falsche Richtung. Letztendlich verlieren wir eine Stunde, weil wir in den Sueden von San Diego gefahren sind, aber in den Norden gemusst haetten. Wir trinken noch einen Cranberry Juice bei unserer Tante, in einem Condo mit Blick (in der Ferne) auf den Pazifik. Morgen werden wir den Blick noch mal bei Sonnenschein geniessen.

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In Arizona regnet es nie

Uns wurden ueber 100 Grad Fahrenheit, Sonne und Trockenheit versprochen. Arizona liegt ja bekanntermassen in der Wueste. Als wir vom Grand Canyon nach Phoenix fahren, kommen wir in einen der heftigsten Hagelstuerme, den ich jemals erlebt habe. Man kann teilweise das Auto direkt vor uns nicht mehr sehen. Viele Fahrer sind mit Warnblinker rechts rangefahren und warten anscheinend, bis sich der Hagelsturm legt. Schon am ersten Tag unserer Reise, auf dem Weg von Arizona Richtung Las Vegas, sind wir in heftigsten Regenstuerme hineingeraten. Und heute Abend gewittert es schon wieder am Horizont.
Zugegebenermassen war es heute sehr heiss. Gut, dass wir den Tag fast ausschliesslich in vollklimatisierten Einkaufszentren verbracht haben. Nach einer Woche brauchen wir dringend neue Klamotten, die sind ja eh sehr billig hier.
Daher gibt es heute auch keine neuen Fotos. Bilder von Stripmalls und Fastfood Restaurants sind nicht sehr interessant.
Apropos Fastfood: Mittags waren wir in einem asiatischen Restaurant, das mit Fastfood ueberhaupt nichts zu tun hatte. Dort hatte man sich einen netten Marketing Gag ausgedacht: jeder Kellner hat ein paar Gerichte, zu denen er Sossen kreiert hat, die nur er selbst kennt. Mit anderen Worten: es gibt Gerichte, von denen der Koch nicht weiss, wie sie letztendlich schmecken werden. Und der Kellner hat die Moeglichkeit, eine wirklich persoenliche Empfehlung abzugeben. Ich habe das probiert – die Sosse war wirklich lecker.

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Grand Canyon

Von Tuba City fahren wir direkt weiter zum Grand Canyon Village am South Rim des Grand Canyon.


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Durch die teilweise 1.800 Meter tiefen Schluchten des Grand Canyons zieht sich der Colorado River, der sich dort immer tiefer eingraebt. Und das relativ schnell. Denn der ganze Canyon ist erst ein paar wenige Millionen Jahre alt. Die Dinosaurier kannten den Canyon noch nicht.
Die Schluchten sind atemberaubend. Auf bis zu 2.300 Meter ueber dem Meeresspiegel schaut man in die abgrundtiefen Schluchten hinab.

Unten im Canyon gibt es so gut wie keine Zivilisation. Nur die „Phantom-Ranch“ kann von Touristen besucht werden. Man kann dort angeblich sogar uebernachten.
Wir hatten ein wenig Pech mit dem Wetter, es regnete sehr stark. Man koennte allerdings auch sagen, dass wir dadurch ein unglaubliches Schauspiel miterlebt haben. In dem folgenden Foto kann man die Regenguesse sehen, die sich weiter entfernt ueber dem Canyon entladen.

Ob die Sicht sonst tatsaechlich viel besser ist, wissen wir nicht. Denn durch die Luftverschmutzung der letzten Jahrzehnte ist es sowieso immer sehr diesig im Canyon. Das stand zumindest auf einem Hinweisschild – wir hoffen, dass das nicht nur an Regentagen aufgestellt wird.

Das Naturwunder zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an, was man am sehr professionalisierten Touri-Angebot merkt. Hubschrauber und Cessna Rundfluege, jede Menge Wanderangebote, und natuerlich die Pferdetouren zur Phantom Ranch unten im Canyon. Und natuerlich die obligatorischen Touri-Shops, wo man Kaffeebecher, T-Shirts und Schirmmuetzen bekommt.
Insgesamt sind wir relativ schnell fertig mit der Besichtigung des Grand Canyon. Der legendaere und noch sehr neue Skywalk der von Indianer gebaut wurde, ist sehr weit im Westen und wir hatten keine Lust, weitere 2-3 Stunden zu fahren, nur um fuer $70 durch einen Glasboden in den Canyon hinab zu schauen.

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Im Navajo Reservat

Wir uebernachten auf dem Weg zum Grand Canyon im Navajo Reservat, mit 200.000 Navajo Indianern das groesste Indianer Reservat der USA. Auf dem Weg ins Reservat wurden wir in einer Polizeikontrolle angehalten und gefragt, ob wir Alkohol dabei haben. Natuerlich haben wir immer noch 12-24 Flaschen Bier im Kofferraum, was den Polizisten nicht sehr zu stoeren schien, er wies uns allerdings darauf hin, dass Alkohol im Reservat strengstens verboten ist.

Das macht uns momentan ein wenig Kopfzerbrechen, da das Reservat zu gross ist, um einfach schnell mal hindurch zu fahren, andererseits haetten wir nach all der Kraxelei im Arches Nationalpark heute Abend gerne ein Etappenbier getrunken.

Wir fahren bis Tuba City, in der ca. 8.000 Navajos leben. Es gibt in den Orten immer nur 2-3 Hotels, auch wenn sichtlich mehr Bedarf ist. Letztendlich kehren wir im Dine Inn Motel ein, und verstossen wie Pennaeler gegen die „No Alcohol“ Regel, die dort sogar fett auf einem Schild an der Tuer steht.

Am Ende passiert natuerlich nichts, und nach einem Fruehstueck bei McDonalds geht es weiter Richtung Grand Canyon.

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Monument Valley

Der Soundtrack fuer diese Station war von Anfang an klar. Einer der beiden Miturlauber hat den Soundtrack zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone dabei, wir hoeren somit fast eine Stunde lang immer dieselben 4 Lieder aus dem Westernklassiker. Die Musik passt naemlich bestens zur Landschaft!

Monument Valley ist ein weiteres grosses Highlight auf dieser Reise. Nicht so ueberraschend faszinierend wie Bryce Canyon. Aber mindestens genauso beeindruckend. Durch die Tatsache, dass man dieses Tal und die Monuments seit der Kindheit aus Spielfilmen und Werbefilmen kennt, erfaehrt man eine ganz andere Art der Faszination, wie es Zion, Bryce oder Arches nicht bieten koennen. Jeder kennt die Felsformationen, wie jeder den Eifelturm in Paris oder das Kollosseum in Rom kennt. Man hat’s mal gesehen, aber eben noch nie mit eigenen Augen.

Wind und Regen haben die Sandsteinruinen in den letzten 25 Millionen Jahren aus den Sedimenten eines ehemaligen Meeres gewaschen. Wenn man nahe an den Monumenten vorbeifaehrt, kann man die Felsbrocken fast noch runterkullern sehen.

Die bekanntesten drei „Butts“, so heissen die Monumente, liegen bereits im Navajo Reservat und man muss erneut Eintritt (allerdings nur 5,-) pro Person zahlen, denn es ist kein National Park der USA. Das Gebiet gehoert den Navajos, die dort ein eigenes Tourismus Zentrum aufgebaut haben, inklusive billiger Indianersouvenire und Bustouren rund ums Monument Valley. Allerdings haben die Navajos den Touri-Kommerz noch nicht so perfektioniert, wie man es in aus den USA gewohnt waere:


Wenn man den Eintritt gezahlt hat und weiterfaehrt, dann bekommt man das folgende, sehr bekannte Panorama zu Gesicht:

Wenn man, wie wir, mit einem Mietwagen unterwegs ist, dann kann man sich auch bedenkenlos auf die Sandpiste trauen, auf der man eine Runde um ein paar der gigantischen Felsplateaus drehen kann. Man sieht dann noch viele andere sehr interessante Felskonstellationen und man sieht die drei bekannten Butts noch aus anderer Perspektive.

Noch viel mehr Bilder aus dem Monument Valley gibt es natuerlich bei Flickr zu sehen.

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Auf dem Weg zum Monument Valley

Die Strecke ist nicht lang und auf dem Weg von Arches zum Monument Valley passiert auch nicht viel.


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Es gibt aber ein paar sehr bemerkenswerte Aussichten. Zum Beispiel der Mexican Hat – wieder ein Felsbrocken, der seit langem auf einer duennen Felssaeule balanciert:

Oder zum Beispiel die erste Silhouette des Monument Valley:

Die gesamte Landschaft erinnert an all die Spaghetti-Western. Aber auch an Klassiker, wie z.B. „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Holt Euch schon mal den Soundtrack, fuer den naechsten Blogpost!)

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Arches National Park

Von Green River ist es nicht mehr weit bis Arches, wir fahren nur noch ca. 45 Minuten auf dem Highway 70. Der Park traegt seinen Namen aufgrund der vielen Felsboegen – es sollen an die 200 sein. Wir haben allerdings nur ungefaehr 10 Stueck gesehen, darunter allerdings ein paar der Bekanntesten, wie z.B. der Landscape Arch, der Delicate Arch, der Pine Tree Arch und der Tunnel Arch. Einige Arches kann man direkt von der Strasse aus sehen. Andere sieht man nur, wenn man laengere Wege zu Fuss zuruecklegt. Ein paar wenige Arches sieht man nur, wenn man hoehenangstinkompatible Wege an Felswaenden entlangkraxelt. (Die habe ich nicht gesehen, aber meine beiden lebensmueden Miturlauber haben mir Fotos mitgebracht.)

(Delicate Arch – man beachte, wie klein die Touris in dem Bild sind!)

(Tunnel Arch)

(Pine Tree Arch)

(Wall Arch)

Der Felsbogen des Wall Arch ist gerade erst „neulich“ in sich zusammengebrochen: am 4./5. August 2008, also vor ca. 3 Wochen! Das haetten wir beinahe noch miterlebten koennen!

(Landscape Arch)

Der Landscape Arch wird auch nicht mehr lange durchhalten (lange im geologischen Sinne). Gerade erst „neulich“ – Im Jahr 1991 – ist ein Teil der Bogens herausgebrochen und nur wenige Meter neben einigen Touristen runtergekracht. Ein Tourist hat das angeblich sogar fotografiert. Wie lange der groesste Arch in dem National Park noch halten wird, weiss man natuerlich nicht. Der Weg bis zum Arch ist allerdings seit 17 Jahren gesperrt, weil man nun berechtigte Angst hat, dass das jederzeit passieren wird.
Obwohl der Park so benannt ist, sind die Arches nicht die einzigen steinigen Attraktionen in diesem Park. Es gibt zum Beispiel viele interessante Feldformationen, wie dieser „Balanced Rock“, der seit langer Zeit auf dieser Felssaeule balanciert:

Des Weiteren gibt es natuerlich noch „normale“ aber dennoch sehr faszinierende Felswaende – ein paar davon sind ebenfalls bei Flickr mit dem Schlagwort Arches zu finden.

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