Vulcano Pacaya – Guatemala

Es gibt laut Wikipedia 34 aktive Vulkane in Guatemala. Der Pacaya ist einer der aktivsten der Welt, seit 1965 ist er durchgehend aktiv. Er liegt südlich von Guatemala City, von Antigua führen täglich Touren hoch in die Nähe des Kraters. 

Wir buchen solch eine Tour, es wird ein absolutes Highlight unserer Reise! Wir werden sogar echte Lava sehen und so nah rangehen, dass wir sie hätten anfassen können.

Um 14 Uhr werden wir mit einem Minibus vom Hotel abgeholt, fahren fast 2 Stunden bis wir am Eingang des National Parks ankommen. Auf der Fahrt zeigt man und „Ground Zero“ – die Stelle, an der vor einigen Monaten die Lava das Volcano Fuego heruntergekommen ist und die gesamte Straße sowie etliche Häuser zerstört hat. Bis heute ist man mit Straßenausbesserungen und Bergungsarbeiten rund um die Häuser beschäftigt.

Von Eingang des Parks geht geht es zu Fuss weiter, inkl. einem Guide. Es müssen nochmal ca. 700 Höhenmeter zurückgelegt werden. Zu Beginn kaufen wir kleinen Kindern Wanderstöcke für 5 Quetzal ab, wobei jetzt schon klar ist, dass sie diese am Ende von uns wiederbekommen werden, um sie morgen gleich nochmal zu verkaufen. 

Etwas später entscheiden wir uns, den Auf- und Abstieg zu Pferde zu machen. Zum einen scheinen wir in einer Gruppe von Profi-Bergwanderern gelandet zu sein, zum anderen hat meine Partnerin vor ein paar Monaten das Reiten für sich wiederentdeckt. Rund um unsere Gruppe herum begleiten uns jede Menge Reiter, die schon ahnen, dass sich einige Touristen irgendwann für den Aufstieg per Pferd entscheiden und daher ständig mit „Taxi, Taxi“ ihre Services anpreisen. Insofern ist die Entscheidung schnell getroffen und der Aufstieg macht uns gleich doppelt so viel Spaß!

Der Weg nach oben ist zumeist ein enger Pfad, manchmal können nicht einmal zwei Personen nebeneinander gehen. Zu Pferde muss man immer aufpassen, dass man sich den Kopf nicht an tiefhängenden Ästen stößt. Dazwischen wuseln die zwei Hunde unseres Pferde-Guides rund um die Beine unserer Pferde.

Der eine Guide ist ein kleiner Junge namens Enerito, der erst 11 Jahre alt ist. Statt das Pferd zu führen, läuft er um das Pferd herum, zieht es am Schweif, gibt ihm ständig einen Klapps, sodass ich mich frage, ob das Pferd dadurch nicht eher genervt ist? Aber es scheint sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Insofern fühle ich mich relativ sicher auf dem Pferd, abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe, wie man lenkt, bremst oder Gas gibt.

Die letzten 200 Meter reiten wir bereits auf staubiger alter Lava. 

Kurz danach lassen wir die Pferde stehen, die letzten wenigen Schritte bis zur heissen Lava steigen wir zu Fuss über große Brocken vermutlich relativ neuer Lava. Man sieht von hier aus bereits sehr gut zwei Lavaströme, die kontinuierlich aus dem Krater des Pacaya herausfließen.

Und dann ist es soweit. Wir sind am untersten Ausläufer des frischen Lavastroms angekommen. Hier stoßen wir auf weitere Gruppen, die sich bereits ihre Zigaretten mit der Lava-Hitze anzünden, bzw. Marshmellows darin zubereiten. Denn auch hier stehen natürlich findige Guatemaltecos, die Stöcker mit Marshmellows verkaufen.

Das Panorama ist fantastisch. In der einen Richtung sieht man die beiden Vulkane Agua und Fuego, in der anderen Richtung Guatemala City. Insbesondere der Volcano Fuego fasziniert uns, da er alle paar Minuten dunkle, schwarze Wolken ausstößt. 

Etwas später werden wir mit einem sagenhaften Sonnenuntergang belohnt, auf dem ebenfalls rechts der Agua und der Fuego zu sehen sind:

Der Abstieg dauert so lange, dass wir die letzten paar hundert Meter in nahezu völliger Dunkelheit zurücklegen. Es ist verwunderlich, dass die Pferde in dieser Dunkelheit dennoch ihren Weg finden. Mir ist es nicht ganz geheuer, daher steige ich irgendwann ab.

Unten angekommen, nehmen die Kinder die Stöcker wieder in Empfang. Wir geben unseren Pferde-Guides ein wenig Trinkgeld. Auf der Rückfahrt überholen wir den kleinen Enerito, der auf seinem Pferd nach Hause galoppiert, sichtlich guter Laune – vermutlich bekommt er normalerweise nicht viel oder sogar gar kein Trinkgeld.

Die Bilder des Tages zum Durchblättern:

Pacaya - 1

Bild 1 von 23

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2 Kommentare zu „Vulcano Pacaya – Guatemala“

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