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Phoenix, Charlotte und New York

Nur ein kurzes Update: Mittlerweile haben wir die Rueckreise angetreten und tasten uns langsam nach Osten vor. Gestern fuhren wir 6h von L.A. nach Phoenix zurueck und haben einen Abend bei unserem Cousin verbracht, der bereits wieder mitten im Studium steckt. Den Joshua Tree National Park, den wir uns eigentlich auf dem Weg von L.A. nach Phoenix ansehen wollten, haben wir ausgelassen, da wir zugegebenermassen etwas National Park muede sind. Es hat in Phoenix schon wieder gewittert, in der Ferne hat es sogar geregnet. Es kommt uns so vor, als ob es in Arizona nie wirklich trocken und heiss ist!

Den heutigen Tag haben wir aufgrund eines weiteren Gewitters und Weltuntergangsregenguessen in Charlotte auf dem Flughafen verbracht. Fast zwei Stunden lang konnte kein Flugzeug starten oder landen. Das hat natuerlich den gesamten Ablauf durcheinander gebracht, und wir sitzen jetzt erst um 23 Uhr im Hotel in New York (Long Island City, um genau zu sein).

Die naechsten zwei Tage werden wir uns in New York all das ansehen, was wir das letzte Mal nicht geschafft haben, und wir werden ein paar alte Bekannte von mir besuchen, die mittlerweile in New York wohnen.

Hollywood

Heute haben wir uns in Los Angeles auf Hollywood konzentriert. Dieser Traumfabrik wollte ich schon immer hinter die Fassaden linsen.

Wir haben uns auf nur eins der Studios konzentriert, denn wir wollten nur bei einem der Studios die teuren Eintrittspreise bezahlen. Also haben wir uns fuer die Universal Studios entschieden – es ist bei weitem die groesste Anlage, was Vor- und Nachteile hat. Universal Studios besteht zu einem grossen Teil aus Universal City, was eigentlich ein Vergnuegungspark ist, der direkt mit Disney konkurriert. Das lassen die Guides und Angestellten uns auch an mehreren Punkten wissen. Wir haben ein wenig Glueck. Die Amis sind schon wieder aus dem Sommerurlaub zurueck und der Park ist so gut wie leer. Wir warten nirgendwo laenger als 15 Minuten.

Der Nachteil von Universal ist, dass man die geballte amerikanische Vergnuegungsorganisation ueber sich ergehen lassen muss. Durch den gesamten Park schallt ohne Unterlass Filmmusik, es laufen verkleidete Cartoon-Charaktere herum, und auf den Rolltreppen erhaelt man ununterbrochen Sicherheitshinweise, wie man sich auf der Rolltreppe zu verhalten hat, damit einem nichts passiert (man sollte sich z.B. nicht hinsetzen, und man sollte sich gut festhalten!). Der Vorteil von Universal sind die Unzahl von Filmsets, die man dort zumindest noch teilweise sehen kann. So sehen wir zum Beispiel Teile von „Zurueck in die Zukunft“, „King Kong“, „Jurassic Park“, „Psycho“ oder eben die Absturzstelle eines Flugzeugs aus dem Film „Krieg der Welten“ von Spielberg:

Angeblich hat das Flugzeug nur $60.000 gekostet, der Transport zum Studiogelaende $200.000. Aber der Film war, glaube ich, eh nicht sehr billig.

Die Tour ingesamt hat allerdings ein wenig enttaeuscht. Greg, unser Guide, hat sich alle Muehe gegeben, eine Show aus der Tour zu machen. Ich bin mir sicher, dass er ein Hollywood Star in Spe ist, wobei die Betonung auf „Spe“ liegt. Ich kann mir vorstellen, dass er kein Casting auslaesst. So ist Hollywood aber angeblich. Ueberall findet man hoffnungsvolle Schauspieler, Regisseure und Drehbuchautoren in „Low Skilled Jobs“, von denen sie sich hocharbeiten wollen. Steve, unser Guide in der „Special Effects“ Show moechte sicherlich Stand Up Comedian werden. Er war tatsaechlich gar nicht schlecht. Bin mal gespannt, ob man den in irgendeiner TV-Serie wiederfindet. Wir waren noch in der „Return of the Mummy“ Achterbahn. Die war aber sehr kurz und langweilig. Wenn man den Schlangengittern vor dem Gebaeude glauben darf, dann kann man dort im Sommer sicherlich stundenlang anstehen. Ich waere dann wahrscheinlich nicht nur enttaeuscht, sondern regelrecht sauer gewesen. Von den Vergnuegungspark-typischen „Rides“ hat mir Krustyland am besten gefallen.

Aufgrund der ueberlaut schallenden Simpsonscartoons, die man ueberall sieht, war ich anfangs skeptisch, ob wir uns das ueberhaupt antun sollten. Dann aber startete der Ride, und es war ein unglaubliches Erlebnis. Man faehrt tatsaechlich auf einer Achterbahn durch die Comicwelt der Simpsons. Aber die Welt ist nicht etwa nachgebaut, sondern es ist die Cartoonwelt, die dennoch so real erscheint, dass man sich teilweise wirklich mittendrin waehnt. Wie sie das gemacht haben? Schauts Euch selbst an – ich will Euch den Ueberraschunsgmoment nicht nehmen, denn allein dieser Moment ist jede Minute anstehen wert.

Wir sind danach noch eine Runde durch Hollywood gefahren, um die Aufnahme des Hollywoodschilds zumachen, die man oben sieht, und um noch mal ein paar Meter auf dem Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard gehen zu koennen. Allerdings ist der Rest von Hollywood in keinster Weise so glamoroes, wie man sich das als Europaeer vielleicht so vorstellt. Ganz im Gegenteil, als „Star“ waere ich wahrscheinlich sogar entsetzt, vor welchen heruntergekommenen Laeden mein Stern im Boardwalk eingelassen worden ist. Mit einer weiteren kleinen Runde durch Beverly Hills beenden wir den Tag im selben Motel 6, in dem wir gestern schon waren.

Sequoia National Park

Nach dem wir uns gestern abend bis spaet in der Nacht unterhalten haben, stehen wir heute leider viel zu spaet auf. Daher holen wir uns bei Subways ein Fruehstueck/Mittagessen und machen uns auf dem Weg zum Sequoia National Park.


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Der Sequoia National Park besteht groesstenteils aus gigantischen Sequoia Baeumen:

Die Baeume sind nicht viel hoeher als normale Baeume, aber sie sind unglaublich dick und breit. Das Volumen haben diese Baeume unter anderem, weil sie bis zu 3.600 Jahre alt sind. Ihren grossen Evolutions-Wettbewerbsvorteil erreichen Baeume nach Waldbraenden. Ihre Samen entfalten sich erst und nur nach Waldbraenden. Dann gibt es naemlich kaum Konkurrenz.

Desweiteren ist es aussergewoehnlich, zumindest fuer uns Europaeer, dass wir diesen Wald der Giganten auf ueber 2.000 Meter Hoehe antreffen. Das gesamte Gebiet ist sehr sandig und ueberall liegen riesengrosse Felsen herum. Dennoch konnten sich die gigantischen Baeume hier behaupten.

Der bekannteste – weil dickste – Baum ist der General Sherman. Aus irgendeinem Grund wurden die dicksten Baeume nach Generaelen der US Army/Navy benannt. Der General Sherman hat einen Umfang von ueber 30 Meter und einen Durchmesser von 11 Metern. Er wiegt ueber 1.000 Tonnen und ist 2.200 Jahre alt. Zum Vergleich: Als der Baum als kleiner Sproessling das Licht erblickte, expandierte in Europa im 2. Jahrhundert v. Chr. das roemische Reich nach Makedonien, und Hannibal war einer der erfolgreichen roemischen Feldherren.

Eine andere Attraktion ist der Tunnel Log. Ein Baumstamm, der 1937 umgefallen ist, und in den man, weil er eine Strasse blockierte, einen Tunnel gefraest hat. Waere wahrscheinlich nicht noetig gewesen – man hat spaeter eh einen Weg drumherum gebaut, da die amerikanischen Autos immer groesser wurden und sich natuerlich nicht um den Tunnel Log geschert haben. Jetzt fahren Touris drunterdurch und lassen sich von ihren Mitreisenden fotografieren, so wie ich in dem Bild unten:

Gegen 16 Uhr fahren wir mit etwas Zeitdruck zurueck nach Fresno, um unseren Cousin rechtzeitig am Flughafen abzusetzen, denn er muss morgen frueh schon wieder in Phoenix sein. Wir fahren danach weiter nach L.A. und befinden uns mittlerweile wieder in demselben Motel 6, in dem wir auch schon vor fast einer Woche waren.


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Los Angeles, Venice Beach und Beverly Hills

Nach knapp 2 Stunden Fahrt auf der Interstate 5 erreichen wir die Grenze vom Grossraum Los Angeles. Eine weitere Stunde brauchen wir auf der 5 und der 405, um bis nach Santa Monica zu fahren. Die Entfernungen in dieser Stadt sind einfach unglaublich.


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Es gibt einiges zu sehen in dieser Stadt, und wir haben beschlossen, die Agenda aufzuteilen. Ein paar Dinge schauen wir uns heute an, ein paar Dinge erst naechsten Montag, wenn wir auf dem Weg zurueck nach Pheonix wieder hier vorbeischauen. Daher fahren wir zuerst nach Santa Monica und besuchen den Pier mit dem kleinen Vergnuegungspark.

Nett, die Achterbahn, der Autoscooter und der ganze Rest – mehr kann man dazu nicht sagen. Neben den „Rides“ gab es noch jede Menge Kuenstler und Karikaturisten.

Der Trip zum Venice Beach ist gleichermassen enttaeuschend wie interessant. Enttaeuschend, weil wir von Venice Beach an einem Dienstag Abend sicherlich nicht mal die Haelfte dessen sehen, was dort an einem Samstag Nachmittag los waere. Wir sehen nur Touris, Sonnenbrillenhaendler, Hippies, und Penner, die frueher vielleicht sogar mal Hippies waren. Generell war es sehr leer auf dem Boardwalk:

Wir laufen die 1-2 Meilen hoch und wieder runter und sind fasziniert von der Menge der Hippies/Penner, die dort in ihren Wohnmobilen zu wohnen scheinen, und teilweise improvisierte Livekonzerte geben, bei dem der Marshall-Verstaerker aus der Autobatterie gespeist wird.

Insgesamt kommt uns Venice Beach schmuddeliger und weniger glamouroes vor als gedacht, was natuerlich an einem normalen Dienstag Nachmittag (nach dem Labour Day Wochenende) ein hartes Urteil ist. Aber so haben wir es eben erlebt, heute. Vielleicht kommen wir naechsten Montag nochmal hier vorbei.
Nach der Enttaeuschung von Venice Beach geben wir uns das Kontrastprogramm und fahren zum Sunset Blvd in Beverly Hills und von dort aus kreuz und quer durch die Villenviertel, wie z.B. das Viertel „Bell Air“, was ich aus der Serie „Fresh Prince aus Bell Air“ erinnere. Nach dem wir festgestellt haben, dass die Stars gar nicht vor ihren Toren auf uns warten und die meisten Grundstuecke eh stark sichtgeschuetzt sind, fahren wir runter zum Rodeo Drive, wo die Stars angeblich alle shoppen gehen.

Allerdings treffen wir auch dort niemanden an, nur einen protzigen gelben Rolls Royce:

Daher beschliessen wir, eine fuer uns angemessene Unterkunft zu finden (Motel 6!) und befragen das GPS nach den naechstgelegenen Hotels. Spaetestens jetzt zahlt sich das Investment in das GPS (das wir auf der vorigen Etappe nicht hatten) deutlich aus. Denn die Motel 6 in L.A. sind rar und die meisten sind ausgebucht. Das GPS weiss jedoch wo sich die Motels befinden und fuehrt uns zuverlaessig von einem zum naechsten, sodass wir mittlerweile irgendwo im San Fernando Valley ein Zimmer in einem Motel 6 bekommen haben. Wo genau? Keine Ahnung, aber morgen wird uns das GPS zeigen, wie wir wieder von hier nach Malibu und dann auf die 101 kommen.

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