Archiv für März 2010

Von Siam Reap nach Bangkok

Der Tag war wieder ein reiner (Bus-) Reisetag. Dieses Mal haben sich allerdings ein paar kleinere Organisationspannen eingeschlichen: Mein Fahrer sagte mir gestern noch, dass ich den 08:30h Bus nehmen würde. Als ich aber um 08:00h an der Rezeption stand um auszuchecken und dann zu frühtstücken, sagte mir der Besitzer des Hotels, dass ich den 08:00h Bus nehmen sollte! Also hat man mir hektisch ein paar Scheiben French Toast zum Mitnehmen eingepackt und mich dann per Tuk Tuk zu Busstation gefahren, die eigentlich direkt um die Ecke war. Wie nicht anders zu erwarten, fuhr der Bus dann doch erst um 08:30h los.

An der Grenze herrscht ein Gewusel, wie man es sonst nur aus Fernsehdokumentationen kennt. Überall schieben Leute zweirädrige Holzkarren hochbeladen mit Waren durch die Gegend und auch über die Grenze. Da Glücksspiel in Thailand verboten, in Kambodscha jedoch erlaubt ist, hat sich der kleine Grenzort  zu einem Mini-Las-Vegas entwickelt. Überall direkt hinter der Grenze stehen riesige Casinos.

Allerdings steht nicht so viel Militär an der Grenze, wie ich gedacht hätte – wobei die Kontrollen wohl in den nächsten Tagen verstärkt werden sollen. Die Proteste in Bangkok machen sich langsam auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Da viele Thais „blaumachen“ um an den Demonstationen teilzunehmen, stellen die Arbeitgeber im Norden Thailands jetzt einfach Kambodschaner ein, die dafür über die Grenze nach Thailand einreisen.

An der Grenze bekam unsere Gruppe einen gelben kleinen Aufkleber aufs T-Shirt geklebt, das kannte ich schon von der Einreise nach Kambodscha – so erkennen die Tourguides ihre Gruppe, die sie nicht bei allen Stationen des Grenzübergangs begleiten können. Als ich bereits auf der Thailändischen Seite der Grenze war, sagte mein Guide plötzlich, ich würde gar nicht zu seiner Gruppe gehören und nahm mir den gelben Sticker wieder ab. So stand ich dann ganz ohne Kennzeichnung da. Dann rief er einen anderen Guide, der mir einen roten Sticker ans Hemd klebte und von da an für mich zuständig war. So einfach geht das.

Zurück in Bangkok komme ich mir vor, als wäre ich wieder in der Zivilisation, so groß ist der Unterschied zu Siam Reap. Die Khao San Road mit all dem Ballermann Tourismus nervt mich aber zunehmend. In der Bar, wo ich immer kostenloses WLAN abzapfe kann man auch nicht mehr in Ruhe surfen. Warum müssen Engländer eigentlich überall und immer Fussball gucken!? (Bundesliga Fussball gibt es übrigens nirgendwo zu sehen.)

Kambodscha – Das Floating Village auf dem Tonle Sap

Die Auswahl heute fiel nicht schwer: noch mehr Tempel, oder lieber zum Floating Village auf dem Tonle Seap, einem riesigen See mitten in Kambodscha. Ich habe mich dazu entschlossen, das Floating Village anzusehen. Dass ich dann Nachmittags dennoch ein zweites Mal zum Ta Prohm Tempel gefahren bin, zeigt, wie beeindruckt ich von dem Tempel gewesen bin. Auch im Preah Khan Tempel war ich noch, ein weiterer der größeren Tempel des gesamten Gebietes.

Das Highlight war jedoch ohne Zweifel das Floating Village. Es wird von Fischern bevölkert, die in schwimmenden Hütten leben und vom Fischfang, aber auch der Fischzucht leben. So befindet sich unter den meisten Häusern Wasser ein Käfig, in dem hunderte oder sogar tausende von Fischen gezüchtet werden, bis sie groß genug für den Verkauf sind.

Aber auch vieles andere haben die Bewohner mit auf’s Wasser genommen: in schwimmenden Käfigen züchten die Bewohner Hühner oder sogar Schweine! Ganze schwimmende Kräutergärten konnte man sehen. Auch die Infrastruktur ist einigermaßen gut: ein Shop, eine Schule und ein Basketballplatz (mit Netz drumherum, natürlich). Erinnerte mich alles stark an den Film Waterworld.

Im folgenden Bild sieht man einen schwimmenden Hühnerkäfig:

Die Kinder wachsen auf den Booten auf und werden von den Eltern oftmals gar nicht zur Schule geschickt, sondern gleich zum Geldverdienen eingespannt (generell ein Problem hier in Kambodscha). So ist es z.B. eine Masche von den Fischern des Floating Village, mit kleinen Booten an die Touristenboote heranzufahren und diese zu „kapern“: Sobald sie am Touri-Boot angelangt sind, springen 4-5 jährige Kinder auf die Boote und versuchen Getränke, Mangos, Ananas oder sogar Schlangen zu verkaufen. (Ich frage mich, welcher Touri allen ernstes eine lebendige Schlange kauft, aber da viele das anbieten, scheint es ja einen Markt dafür zu geben.)

Während das Kind versucht, etwas zu verkaufen, entfernen sich die Eltern mit ihren Booten, so dass das Kind erst mal eine Weile auf sich gestellt ist und auch die Touris merken, das kann man so schnell nicht wegschicken. Auch auf unser Boot ist ein kleines Mädchen gesprungen, älter als 4 war sie nicht, soviel ist sicher. Da man diese Form der Kinderarbeit nicht fördern sollte (sagte auch mein Guide), haben wir dem Vater im Boot sofort klar gemacht, dass er seine Tochter wieder einsammeln soll.

Auf dem Weg zum See wunderte ich mich über die eigenartige Bauweise der Häuser, die alle auf Stelzen gebaut waren. Insbesondere die letzten Kilometer bis zum Wasser standen die Häuser auf 4-5 Meter hohen Stelzen und die Straße ist ein ebenso so hoch aufgeschütteter Damm zwischen den Häusern.

Das liegt an den unglaublichen Wasserstandsschwankungen des Tonle Sap. Aufgrund der Schwankungen des Wassers im Mekong Fluss, der mit dem Tonle Sap verbunden ist, trocknet der See in den heißen Monaten (September-Mai) weitestgehend aus. Dann ist auch der Flussarm, auf dem wir zur Stadt rausgefahren sind, komplett verschwunden. In der Regenzeit ab Juni vergrößert sich der See auf eine Fläche, die große Teile Kambodschas umfasst, wie man auf dieser Karte sehen kann.
Im Trockenzeitraum blickt man über eine endlose flache Landschaft mit Bäumen und Feldern. In der Regenzeit steht diese Fläche komplett unter Wasser.

Da Kambodscha ein großteils sehr flaches und ebenes Land ist, drängt das Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, und dieser wechselt die Fließrichtung. Die Wassermassen drängen zurück in das Becken des Tonle Sap und füllen den See, der während der trockenen Jahreszeit eine Oberfläche von 2.600 – 3.000 km² aufweist, bis er auf ca. 10.400 km² (inkl. umliegende Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu fünf mal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Der Höhepunkt der Überflutungen wird im September erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Kulturfläche Kambodschas von Wasser bedeckt. (Quelle)

Das Floating Village macht diese Wasserbewegung mit und befindet sich somit je nach Wasserstand näher oder weiter von Siam Reap entfernt.

Kambodscha – Siam Reap Und Angkor

Tempel und japanische Touristen gab es heute im Übermaß! Die Tempelanlagen sind ebenso zahlreich wie beeindruckend, die Japaner sind einfach nur zahlreich. Aber dazu mehr in einem späteren Blogpost.

Mit Angkor Wat habe ich das eine Highlight bereits als erstes gleich am frühen morgen gesehen – was auch gut war! Ta Promh war gleich nach der Mittagspause dran. Gut arrangiert, denn so war man bei den beiden Highlights relativ frisch – die anderen Tempel waren zwar auch sehr beeindruckend, im Vergleich zu den beiden Highlights jedoch eher „mittelmäßig“. Müßig, zu erklären, dass auch die nicht ganz so spannenden Tempel in anderen Touristengegenden jegliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden. Kein Wunder, dass das Gebiet zum UNESCO Welterbe erklärt wurde, und die Kambodschaner das Gebiet hier gnadenlos touristisch erschliessen. Gnadenlos, weil: was hier an Hotels entsteht, passt alles überhaupt nicht in diese Gegend. Ich bin mir sicher, dass das gesamte Gebiet in 10 Jahren seinen Charme verloren haben wird.

Der Tempel Angkor Wat (Wat = Tempel) ist einer der am besten erhaltenen Tempel und gleichzeitig der größte. Die Tempel in dieser Gegend folgen alle einem sehr ähnlichen Muster, dessen Anzahl an äüßeren Schichten je nach Größe differieren. Die gesamte Anlage von Angkor Wat ist mit einem sehr breiten, mit Wasser gefüllten Graben umgeben. Normalerweise sind Tempel nach Osten ausgerichtet und man betritt die Tempel von dort aus. Der Eingang von Angkor Wat liegt im Westen, eine etwas ungewöhnliche Tatsache, was auch für Spekulationen hinsichtlich der ursprünglichen Bedeutung geführt hat. Mehr dazu steht natürlich bei Wikipedia, weswegen ich hier nicht weiter auf geschichtliche Details eingehe.

Wenn man die Anlage also von Westen betritt, dann folgt eine sehr große von einer Mauer umgebenen Fläche, in der sich Wasserbecken und zwei Bibleotheken rechts und links vom Hauptweg befinden. Diese symmetrische Anordnung von Libraries findet man auch in den nächsten zwei Ringen jeweils rechts und links vom Hauptweg. Je weiter man ins Innere des Tempels kommt, desto höher hinauf gelangt man auch, steigt anfangs nur ein paar Stufen nach oben, ganz zum Schluss über eine blödsinnig steile Treppe ins absolute Zentrum des Tempels, wo sich wie üblich die Buddha-Figur befindet. Die Treppe nicht so steil wie die ursprünglich in Stein gehauene Treppe, die man auch schon mal mit einer Wandverzierung ver wechseln könnte. Sie war aber dennoch so steil, dass das Hochklettern tatsächlich fast ein „Klettern“ war und sich beim Runtergehen alle am Geländer festhielten und einige sogar seitwärts runterkletterten.

Da Angkor Wat einer der höchsten Tempel in der Gegend ist, hat man einen fantastischen Ausblick über das Gelände.

Andererseits sticht es durch die Größe auch weit aus dem Dschungel heraus, wie man vom Phnom Bakheng Tempel (siehe weiter unten) aus gut sehen kann.

Das gesamt Gelände von Angkor war die Hauptstadt der Khmer vor Phnom Penh, von 802 n. Chr. bis 1431, als die Khmer von den Vorfahren der Thais in Richtung Phnom Penh vertrieben wurden. Heutzutage ist das Gelände vom Dschungel überwachsen und wird erst langsam für und durch den Tourismus wieder freigegelegt. Wobei sich das „durch Tourismus“ in teilweise hässlichen modernen Hotelanlagen äußert und das „für Tourismus“ darin, dass die Anlagen mit internationalen Fördergeldern wieder restauriert werden. Viele Tempel sind sehr stark in sich zusammengefallen, nur Angkor Wat ist noch relativ gut erhalten. Ta Prohm – mein Lieblingstempel, u.a. bekannt durch den Film Tomb Raider – ist ein sehr imposantes Beispiel dafür, wie wenig sich die Natur um menschliche Gebäude schert, wenn man ihr ein wenig Zeit und Ruhe gibt. Viele Bäume sind über die Jahrhunderte einfach durch die Gebäude oder um sie herumgewachsen.

In Ta Prohm habe ich über eine Stunde verbracht, denn durch die viele Bäume ist es angenehm schattig im gesamten Tempelbereich. Was auch zum verweilen eingeladen hat: in Ta Prohm herrscht eine unvergleichliche Athmosphäre, die Zykaden zirrpten, die Sonne warf ihre Strahlen ab und zu durch das Laubwerk auf die grün-braune moosige Steinkulisse – und es gab Ecken, wo man tatsächlich ganz alleine durch die Ruine laufen konnte!

Neben Angkor Wat und Ta Prohm habe ich noch ca. 7-8 weitere Tempel auf dem gesamten mehrere Quadratkilometer großen Fläche gesehen. Nach den Besichtigungen der beiden erstgenanntenTempel konnten die anderen Tempel jedoch allenfalls durch ein paar interessante Details überzeugen. Die Bauweise und der Grundriss ist für das ungeschulte Auge (also meines) bei allen sehr ähnlich, nur dass einige Tempel flach gebaut sind und andere, wie Angkor Wat eher in die Höhe ragen.

Die vollständige Liste der von mir besichtigten Tempel: Angkor Wat, Bayon, Baphuon, Chrung Palace (und die Elefanten Terassen), Thommanom, Chau Say Thevoda, Ta Prohm und zum Schluss Banteay Kdei und Prasat Kravan. (Das alles bei ca. 40 Grad im Schatten, viel Staub und dem Konsum von ca. 4 Litern Wasser, die mein Fahrerin einem Cooler dabei hatte.)

Zum Abschluss bin ich auf den Phnom Bakheng gestiegen, der bei vielen Touren zum Abschluss angefahren wird, denn von ganz oben kann man angeblich einen fantastischen Sonnenuntergang sehen. Der ist mir leider verwehrt geblieben, da es schon den ganzen Tag etwas diesig war und sich abends die Wolken zugezogen haben. Das letzte Bild vom Sonnenuntergang habe ich gemacht, als die Sonne immer noch recht hoch stand.

Die Menschenmassen oben auf dem Tempel waren fast interessanter als der Sonnenuntergang. Sehr erstaundlich auch die Tatsache, dass viele ältere Leute oben waren (hauptsächlich Japaner), denn auch bei diesem Tempel waren die „Treppen“ ähnlich steil wie in Angkor Wat.

Abends bin ich ins Zentrum von Siam Reap gefahren, wo man sehen kann, dass der Ort dabei ist, das gesamte Touristenprogramm aufzubauen. Es gibt sogar eine Straße, die vielleicht irgendwann die „Khao San Road“ von Siam Reap sein könnte: die Pub Street, in der es (natürlich) sogar einen Irish Pub gibt! Gleich in der Nähe befindet sich der Angkor Night Market, geöffnet von 4 Uhr Nachmittags bis Mitternacht. Klar, tagsüber sind die Touris ja auch bei den Tempeln. In Kambodscha scheint sich jedoch noch keiner über Diversifizierung Gedanken gemacht zu haben. Egal ob an den Touri-Ständen bei den Tempeln oder den Ständen auf dem Night Market – es sind immer haargenau dieselben T-Shirts, Schals, Buddha-Köpfe, und Whiskeyflaschen mit Schlangen und Skorpionen drin.

PS: ich bin mit den Aufzeichnungen ein wenig hinterher. Wer sich nun wundert, dass der Eintrag vom 18.03. erst am 19.03. online ist – ich habe beschlossen, die Tage im Blog mitdem Reisetags-Datum abzuspeichern, nicht das Datum wann der Beitrag online gegangen ist.

Kambodscha – Siam Reap

Dies wir ein sehr kurzer Post, denn ich habe fast den ganzen Tag mit der Anreise von Bangkok nach Kambodscha verbracht und dabei kein einziges Foto gemacht.

Die Route Bangkok – Siam Reap ist extrem gut durchorganisiert. Direkt von der Khao San Road ging es in einem Minivan mit Klimaanlage bis zu Grenze. Dort kümmerte sich ein Guide um unsere Visa und half uns durch die diversen Grenzkontrollen. Durch diesen Service wird die Grenzüberschreitung zwar etwas teurer, aber hilfreich war es auf jeden Fall. Backpacker aus den USA und Neuseeland beschwerten sich heftig, dass schon die Busfahrt 100 Baht zu teuer war (also 2 Euro zu teuer!), und der Visa-Service  auch Abzocke wäre.

Anscheinend bin ich nicht Backpacker genug, denn ich fand es bisher günstig und hilfreich. Aber ich bin ja auch Backpacker-Anfänger. Und von einem Holländer musste ich heute bereits lernen, dass ich für die Tuk Tuks in Bangkok mit 100-150 Baht viel zu viel bezahlt habe, 40 Baht hätte anscheinend auch gereicht.

Was in Siam Reap jetzt schon auffällt: sie ziehen hier seit einigen Jahren viele Luxushotels hoch. Der Tourismus scheint hier in Schwung zu kommen. Bin mal gespannt, wie voll es morgen wird. Mein Hotel gehört leider nicht zu den Luxushotels, eher im Gegenteil. Das passiert eben, wenn man „blind“ bucht, kenn ich ja schon. Für die nächsten 3 Nächte wird es reichen. Es ist ja immer noch nicht so schlimm wie das Hotel Carter in NY, der schlimmste Reinfall meines bisherigen Reiselebens.

Was im übrigen bei diesem Hotel besser ist als in Bangkok: hier gibt es im Hotel eine Bar und WiFi.

Bangkok – Chinatown und die Klongs.

Das Gewusel und die Enge sind unglaublich, wenn man in Chinatown erst einmal von den Hauptstraßen in das Gewirr der überdachten Marktgassen gelangt. Dort kann man alles kaufen und bemerkt schnell eine sehr fokussierte Spezialisierung. Händler für Uhren gibt es dort natürlich, die kennt aber man bereits aus der Khao San Road.

Aber es gibt auch Händler, die nur Taschenrechner (Baujahr 1982, so scheints) oder nur knallige, bunte Kindersonnenbrillen verkaufen. Das aber mehrfach, überall. Eigentlich eine ideale Petri-Schale für jeden Volkswirt, der gezielt Marktmechanismen analysieren möchte.

Anfangs fühlte ich mich ein wenig unsicher, da ich anscheinend der einzige Tourist in dem gesamten Marktgebiet war. Aber nach einiger Zeit war klar, dass sich die Thailänder/Chinesen überhaupt nicht für mich interessierten. Und mir war nach einiger Zeit ebenfalls klar, dass ich mich in keinster Weise für dortige Angebot interessierte.

Als auch der „Explorer“-Kitzel nachliess (Lonely Planet bezeichnet das Gebiet dort als „the urban explorers equivalent of the amazon basin“), verliess ich das Gassenlabyrinth und suchte mir ein Tuk Tuk, um zum Siam Square, bzw. der sich dort in der Nähe befindenden Taxi Station für Klong Taxis, fahren zu lassen.

Die Klongs sind kleine Kanäle, die sich durch weite Teile Bangkoks ziehen. Auf den Klongs fahren längliche Boote, die Klong Taxis, die allerdings eher wie eine Buslinie funktionieren. Man steigt irgendwo ein, zahlt ca. 20 Baht und steigt dann irgendwo wieder aus.

Zwischendurch sieht man leider nicht sehr viel, da gleich nach Verlassen des Anlegers ein Spritzschutz gegen die Buggischt hochgezogen wird. Sinnvoll im Sinne der Normalbevölkerung, ärgerlich für den einfachen Touristen, der sich nun doch für eine teurere Klongs-Tour entscheiden muss.

Der letzte Anleger des Klong Taxis befand sich am zentralen Veranstaltungort der Rothemden Demo. Dort befand sich die Bühne und man konnte wieder in aller Lautstärke die energischen Worte irgendwelcher Redner hören. Die reden den ganzen Tag! In einigen Teilen des Khao San Road Gebietes kann man das (leider zu) gut hören. Es scheint, als dürfe jeder der ca. 50.000 Demonstranten ein paar Worte sagen. Seit Tagen findet run um die Hauptstrasse „Thanon, Ratchadamnoen Klang“ ein riesen Brimbamborium mit Zelten, Verpflegung und Reden statt, es ähnelt einem Volksfest.

Gleichzeitig merkt man aber, dass die Energie bei den meisten Teilnehmern am Rande der Veranstaltung nachzulassen scheint. Sie lächeln einen immer noch nett an, hängen aber entweder am Straßenrand ab oder betreiben selbst ein wenig Sightseeing in der Hauptstadt. Auf einer Microsite der Bangkok Post lese ich mir zur Zeit immer die aktuellen Meldungen durch.

Morgen früh geht es nach Siam Reap in Kambodscha. Da ich nicht weiß, ob und wie ich dort Internetzugang haben werde, kann es sein, dass es die nächsten 3-4 Tage etwas still wird, hier im Blog.

Bangkok – Kurz notiert.

Tuk Tuks sind, wie schon geschrieben, einfach ein Riesenspass. Ich glaube die Deutschen würden es fertig bringen und dafür eine Vergnügungssteuer zu verlangen. Das Betrugsschema jedoch wurde nun anscheinend optimiert. An Orten wie der Khao San Road, wo die meisten Lonely Planet Leser unterwegs sind, treten die „Tourguides“ jetzt professioneller auf, haben eigene Karten, auf denen einige Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind, zu denen sie mich für 50 Baht gefahren hätten. Wollte das nicht ausprobieren, bin mir aber ziemlich sicher, dass es auf dasselbe hinausläuft.

Das Essen hier ist echt sehr lecker (sobald man sich etwas von der Khao San Road entfernt). Ich probiere zur Zeit alle möglichen Currys aus. Was ich bisher festellen kann: sind alle sehr lecker! Und ich scheine eine Zunge wie Chuck Norris zu haben – oder die Restaurants sind bei Touris einfach sparsamer mit der Currypaste. Wahrscheinlich trifft eher letzteres zu. Der übliche Spruch der Kellner: „For me not so spicy, but maybe for you“…

Ein komplettes Pflegeprogramm für nur 5 Euro: Ein Haarschnitt kostet 3 Euro, eine Thai Massage 2 Euro. Bei der Thai Massage handelte es sich übrigens um eine echte, keine mit „happy ending“, wie es sie wohl auch zu geben scheint! Die Thai Massage ist übrigens gar nicht so unangenehm wie man immer denkt. Nur zum Schluss hat sie mit mir eine Verrenkung gemacht, dass alle meine Rückenwirbel knackten.

Bangkok – Das Hotel ist klasse.

OK, ich habe lange überlegt, ob ich das hier überhaupt schreiben soll, denn ich weiß ja, wer sich u.a. das Blog durchliest und sich Sorgen machen wird. Denn eigentlich ist das Hotel gar nicht so schlecht, wie es gleich klingen wird…

In der ersten Nacht bin ich gegen 4:30am aufgewacht, weil es sehr laut plätscherte, als würde ich neben einem Springbrunnen übernachten. Es war aber eher eine Tropfsteinhöhle, denn als ich ins Bad sah, stellte ich fest:

… im Zimmer über mir muss es einen Wasserschaden gegeben haben. Da um die Uhrzeit natürlich keiner an der Rezeption sitzt, habe ich mich wieder schlafen gelegt und bis morgens gewartet… Das Zimmermädchen, was sich den Schaden ansehen sollte, warf nur einen kurzen Blick darauf und lief wild gestikulierend aus dem Zimmer und benachrichtigte damit wohl den Manager.

Jetzt wohne ich ein Zimmer weiter, mit Fenster zu einer Reggae-Bar, die den ganzen Tag Bob Marley rauf und runter spielt, bis 1 Uhr Nachts. Gut für die, dass ich Bob Marley mag.

Bangkok – Admin Tag.

Die Zeitverschiebung hat seinen Tribut gefordert: Nachdem ich die letzten 2 Tage so getan habe, als könnte ich die Zeitverschiebung nahtlos überwinden, hat der Tag für mich heute erst um 14 Uhr angefangen.

Somit habe ich den Montag dafür genutzt, ein paar grundlegende Dinge dieser Reise zu organisieren. Angeschlossen an mein Hotel hier gibt es ein Reisebüro (mit behördlicher TAT Lizenz – sollte man immer drauf achten!), in dem ich die Reisen nach Siam Reap in Kambodscha und nach Koh Tao gebucht habe.

Die Planung ist nun wie folgt:

17.03. Abreise nach Siam Reap
18./19.03. Diverse Besichtigungen
20.03. Rückkehr nach Bangkok
21.03. 1 Tag Ruhe, Wäsche waschen, etc.
22.03. Abreise nach Kho Tao
23.03. Ankunft (ja, ich werde die ganze Strecke mit dem Bus zurücklegen!)
24.-27.03. PADI Tauchkur bei Ban’s Diving School (Klassiker, ich weiß)
28.-31.03. offen. Vielleicht noch mal nach Koh Phan Gan / Koh Samui
01.04. Rückreise nach Deutschland.

Ob die Busreise runter nach Koh Tao eine schlaue Idee ist, weiß ich noch nicht. Es dauert fast 14h Stunden (inkl. Fähre ganz zum Schluss) – andererseits will ich auch ein wenig vom Land sehen. Auf dem Rückweg werde ich mir sicherlich einen Flug zurück von Koh Samui gönnen.

Die zweite wichtige Tätigkeit war die Vervollständigung meines Reisegepäcks. Viele Klamotten wollte ich erst hier kaufen, was ich heute gemacht habe. In den Einkaufszentren Siam Paragon, Siam Center und MBK bekommt man quasi alles.

Weitere Bilder gibt’s natürlich bei Flickr.

Wer es übrigens gerne etwas günstiger mag, findet auf den Gehwegbrücken rund um eine der größten Kreuzungen, wie auch der Skytrain Station, einen Flohmarkt, auf dem man T-Shirts und kurze Hosen für 2-3 Euro pro Stück kaufen kann.

Schon gestern kam ich an einem Geschäft vorbei, die getrocknete oder geräucherte Fische zum Verkauf anboten. Sah alles gar nicht lecker aus. Hier auf dem Flohmarkt konnte man zusehen, wie jemand diese Fische über einem kleinen Grill räucherte/grillte.

Sieht interessant aus, aber ich bin mir nicht so sicher, wie lecker das wirklich ist, da guck:

Von dort aus ging es natürlich mit einem Tuk Tuk zurück zur Khao San Road. Ich liebe es, mit diesen Dingern durch den Verkehr von Bangkok zu heizen!

Morgen ist wieder Sightseeing Tag. Chinatown, voraussichtlich. Und mal sehen, was noch.

Bangkok – Tuk Tuks

Tuk Tuks sind großartig! Mag ja sein, dass die Fahrt laut ist und man ständig Autoabgase einatmet (weswegen einige Fahrer einen Mundschutz tragen). Aber man hat sehr viel mehr als bei einem Taxi oder einem Bus das Gefühl, mittendrin im pulsierenden, chaotischen Verkehr zu sein. Und es erscheint sehr günstig. Je nach dem, welche Strecken man wählt, kostet es 1-2 Euro.

Das hängt übrigens anscheinend auch damit zusammen, wo man einsteigt – und natürlich, wieviel man den Fahrer noch runterhandelt. Wenn man, wie ich anfangs, bei der Khao San Road einsteigt, dann kostet es anscheinend fast doppelt soviel, wie wenn man irgendwo mitten in der Stadt ein Tuk Tuk anhält, wie ich auf der Rückfahrt feststellen durfte. Das ist der Touri-Aufschlag, den man wahrscheinlich für alles auf der Khao San Road zahlt.

Die Tuk Tuk Fahrer haben auch einen sehr einfachen Trick, unbedarfte Touris zu schröpfen. Das wäre mir heute beinahe passiert, aber dank des „Lonely Planet“ war ich bereits vorgewarnt. Ich frage mich, wann die Tuk Tuk Fahrer darauf kommen, sich diese Führer auch mal durchzulesen. Dann wüssten sie, dass jeder Touri bei den zwei Informationen: „ist geschlossen“ und „für 10 Baht bringe ich sie zu einer anderen Sehenswürdigkeit“ automatisch blockieren wird.

Als ich heute mittag sichtlich planlos an einem der Fähranleger stand, weil ich aus Versehen eine Station zu weit gefahren bin, kam ein Tuk Tuk Fahrer auf mich zu und sagte mir, dass der Wat Pho Tempel geschlossen wäre und zeigte auf ein irgendein verschlossenes Tor in einer Mauer. Das war heute sogar theoretisch nachvollziehbar, denn er erklärte, dass die Demonstrationen fast die ganze Stadt lahmlegen.

Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste: das Tor war einfach irgendein Tor auf der Rückseite des Königs Palastes (wo ich eigentlich hinwollte), der Wat Pho war das Gebäude nebenan und hatte durchaus auf, das konnte man von da aus nur nicht sehen.

Dann malte er auf meine Karte irgendwo ostwärts einen „Royal Temple“ ein, den es meines Wissens nach gar nicht gibt und erlärte mir lang und breit, dass ich keinesfalls mehr als 10 Baht für die Fahrt zahlen dürfe. Da kam auch schon sein Kumpel an, der mich wohl fahren sollte.

Was die Tuk Tuk Fahrer dann angeblich machen, ist etwas, was ich vor vielen Jahren schon mal in Marokko auf unangenehme Weise selbst kennen gelernt habe: sie führen die Touris von einem Laden zum nächsten – alles Verwandschaft oder Bekanntschaft und auch sehr nett – aber dann muss man irgendwo etwas kaufen, sonst wird man eben dazu gezwungen.

Also stieg ich ein und fuhr mit ihm los.

Nein, natürlich nicht! Ich bin mit der Fähre dahin zurück gefahren, wo ich eigentlich aussteigen wollte und habe den Tempel des Emerald Buddha besucht. Später bin ich auf dem Weg zum Wat Pho an der Stelle vorbei gekommen, wo mich der Tuk Tuk Fahrer angesprochen hatte und habe mich geärgert, schon so nah dran gewesen zu sein.

Bangkok – Paläste, Tempel und Buddha

Der erste komplette Tag in Bangkok, 4h in praller Sonne umgeben von jeder Menge Blattgold und verspielten Dekorationen – und ich bin platt. Da ich mir nicht sicher sein kann, dass die Stadt in den nächsten Tagen aufgrund der Demonstrationen nicht vielleicht in Teilen gesperrt wird, habe ich mir heute ein paar der wichtigsten Touri Sites angesehen. Nach einem typisch asiatischen Frühstück – Hühnersuppe mit Reis – bin ich mit einer Fähre den Fluss entlang zum Tempel mit dem Emerald Buddha, zum Königkspalast und zum Wat Pho.

Der Tempel mit dem Emerald ist eines der bekanntesten Gebäude, die man bei flickr unter dem Stichwort „Bangkok“ findet. (Meines wird in wenigen Minuten auch dabei sein.) Die gesamte Anlage wurde erst vor etwas mehr als 200 Jahren gebaut und verzaubert durch die unglaublich aufwendigen Verzierungen in Gold, Silber, Eldelsteinen (ob das alles echt ist?).

Eigentlich ist es eine Ansammlung mehrerer Gebäude: das imposante Golden „Hütchen“ beinhaltet angeblich Reliquien von Buddha; im zentralen Tempel sitzt der Emerald Buddha auf einem Thron umgeben von soviel vergoldeten Kerzenhaltern, Statuen und anderem, sodass man ihn auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt. Da man drinnen nicht fotografieren durfte, ist hier ein Bild von der reichlich verzierten Außenwand:

Der Königspalast liegt ein wenig außerhalb der Tempelanlage und kann nur von einer Seite besichtigt werden, da der König dort immer noch einige Amtshandlungen durchführt – Thailand’s König ist der weltweit am längsten regierende Monarch im Amt.

Der Wat Pho ist eine kleinere Tempelanlage, die insbesondere deshalb bei Touristen beliebt ist, weil sich in einem viel zu klein erscheinendem Gebäude eine über 40 Meter lange Buddha Statue befindet. So beliebt, dass man fast gar nicht dazu kommt, ein vernünftiges Foto zu machen, weil sich immer irgendwelche Leute davor stellen, um sich ablichten zu lassen. Und weil ich mit meiner Kamera vertrauenswürdig aussehe (gib Deine Pocketkamera immer nur jemandem, der eine anscheinend teurere Kamera um den Hals trägt), musste ich dann auch noch ein paar Europäer fotografieren, damit der Weg für ein eigenes Foto wieder frei war.

Die Fotos hier sind selbstverständlich nur eine Auswahl. Mehr Fotos gibt es von nun an auf Flickr, im Set „Thailand 2010„.

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