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Bootsfahrt auf dem Lago Petén Itzá

Nachts werden wir immer wieder von extrem lauten Böllern geweckt, die Fiesta geht bis in die frühen Morgenstunden. Wir frühstücken gemütlich im Raices Restaurant, an einem Tisch mit einem fantastischen Blick auf den See. Der Lago Petén Itzá, bzw. eine Bootsfahrt darauf ist heute unser Programm. 

Überall rund um die Halbinsel werden Touren in kleinen Booten angeboten, die Berechnung erfolgt stundenweise. Wir entscheiden uns für eine zweistündige Tour, unser erster Anlaufpunkt ist eine kleine Insel weniger hundert Meter östlich der Isla de Flores. 

Die Insel gehört seit ca. 15 Jahren einer Familie, die dort die Radio Station „Radio Petén“ betreibt, sowie ein kleines Museum mit lauter Kuriositäten. Vieles sind Funde aus der Maya Zeit, es stehen aber alte Grammophone und Radios herum. Es erweckt eher den Anschein einer Privatsammlung und die einzelnen Stücke sind nicht beschriftet. Unsere Guia erklärt uns jedoch zu jedem Fundstück, das unser Interesse geweckt hat, wo es herkommt und was es ist oder bedeutet.

Danach shippern wir weiter auf dem See nach Norden, bis wir um die Landzunge von El Mirador herum sind. Hier, auf der Rückseite, befindet sich ein Privatstrand, an dem während der Osterferien Tausende von Guatemaltecos das Wasser genießen.

Immer wieder sehen wir riesige Leguane, die faul auf Palmenästen sitzen, und Kormorane, die auf Holzpfählen oder Stegen sitzen und ihre Flügel nach dem letzten Tauchgang zu trocknen. 

Wie genießen das Panorama und die Flora und Fauna, sehen Flores von der Wasserseite und freuen uns über die kühle Brise, die der Fahrtwind über das Wasser mit sich bringt.

Gegen Ende unserer Fahrt entdecken wir eine kleine, gemütliche Badestelle, nordöstlich der Isla de Flores, wo man sich mit einem langen Seil in den See schwingen kann. Die schnuckelige Bucht ist ein Geheimtipp, den vermutlich die wenigsten Touris in Flores jemals sehen werden. Da wir keine Badesachen dabei haben, merken wir uns diese Stelle für das nächste Mal.

Die Bilder des Tages zum Durchblättern:

Flores_Bootsfahrt - 1

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Tikal – Guatemala

Morgens um acht werden wir vom Hotel abgeholt und in einem kleinen Bus mit ca. 20 anderen Touristen zum Tikal National Park gefahren. Die alte Mayastadt Tikal ist Weltkultur- und der Park drum herum Weltnaturerbe. Am Eingang zum Park müssen wir alle aussteigen und in einer langen Schlange warten, um ein Ticket zu kaufen. Nur eines von mehreren Beispielen, dass der Tourismus hier nicht besonders gut organisiert ist. Warum verkauft man uns nicht von Anfang an ein Gesamtpaket? So verlieren wir 45 Minuten. Es bleibt nicht das einzige, was uns an der Organisation auffällt.

Danach geht es weiter durch den großen Nationalpark, bis zum Areal der Stadt brauchen wir nochmal 20 Minuten. Wir werden von einem englischsprachigen Guide vom Bus abgeholt. Der zählt durch und stellt fest, dass von 35 Personen nur 20 bezahlt haben. Warum haben sie keine Tickets an diejenigen ausgegeben, die den Guide gebucht haben? Doch der Guide bleibt, wie man es von einem Latino erwartet, ganz tranquilo.

Wir wandern weitere 15 Minuten zu Fuss durch den Dschungel, bis wir zum ersten Mal ein paar alte Maya Behausungen sehen, danach eines der Highlights der Tour: die Gran Plaza.

Die Stadt Tikal existierte für über 1.800 Jahre von ca. 900 v. Chr. (erste Ansiedlung) bis 900 n. Chr. und hatte zur Blütezeit 250.000 Einwohner. Laut Aussagen unseres Guides hat der Dschungel die Stadt nach dem Verlassen der Maya innerhalb von 100 Jahren für sich vereinnahmt. Früher gab es hier nur Straßen und Häuser, die gesamte Stadt hatte eine Fläche von ca. 20 Quadratkilometern. Insgesamt vermutet man auf der Fläche von Tikal mehrere zigtausend Überreste von Gebäuden, die alle vom Dschungel verschluckt worden sind. Angeblich haben die Archäologen aufgehört, alles auszubuddeln, die letzten Erkenntnisse stammen von Fotos mit Spezialtechnologien der NASA. Wir haben beim Anflug bereits gesehen, dass das Flache Land immer wieder von kleinen Hügeln durchzogen ist.

Wer weiss, unter wie vielen Hügeln sich weitere Maya Ruinen befinden?

Nach der Gran Plaza gelangen wir zur höchsten Pyramide des Areals, 35 Meter hoch. Der höchste Tempel ist sogar 72 Meter hoch. Unser Guide erklärt uns, dass es einen Unterschied gibt: Pyramiden waren lediglich große Steinkonstruktionen mit einer flachen Spitze. Die Tempel haben eine ähnliche Form, allerdings befindet sich an der Spitze eine Plattform für religiöse Zeremonien.

Wir besteigen die Pyramide auf einer komfortablen Holztreppe, die weniger steil ist, als die ursprüngliche Pyramienwand. Oben angekommen genießen wir ein atemberaubendes Panorama mit Blick über die Baumkronen des Dschungels hinweg auf einige der anderen Tempel und Pyramiden.

Unvorstellbar, dass sich hier im Dschungel früher über viele Jahrhunderte hinweg eine blühende Stadt befunden hat!

Unser Guide, ein Nachfahre der Maya, wie er von sich selbst behauptet, erklärt uns einiges über die Lebensweise und die Religion der Mayas. Zwar kannten sie das Rad nicht, waren aber sehr weit, was Mathematik und Astronomie betrifft. Insgesamt hat unser Guide aber sehr ausschweifend erklärt und zwei längere Pausen gemacht (um Bier mit seinen Kumpels zu trinken und damit wir ebenfalls was kaufen), so dass wir zwar 3 Stunden auf dem Gelände waren, aber längst nicht alles gesehen haben. Wobei man vermutlich eher 1-2 Tage hier verbringen sollte, wenn man wirklich alles sehen will.

Auf der Rückfahrt suchen wir auf dem großen Parkplatz eine Weile den richtigen Bus, denn der ursprüngliche Bus ist nirgends zu sehen. Wo die Busse unseres Veranstalters abfahren, ist nirgends ausgeschildert. Als Deutscher findet man hier überall Optimierungsmöglichkeiten.

Hat die Tour sich gelohnt? Im Nachhinein wären wir lieber ohne Guide über das Gelände gelaufen, hätten weniger Pausen gemacht, weniger ausladende Erklärungen gehört und somit mehr vom gesamten Gelände und auch das Museum gesehen.

Die Bilder des Tages zum Durchblättern:

Tikal - 1

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