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Antigua, Guatemala

Unser Rückflug von Flores geht um 7:30h. Am Flughafen in Guatemala City angekommen, steigen wir direkt in ein Taxi, das uns nach Antigua fährt. Die Fahrt dauert lediglich 45 Minuten und kostet Q250 (ca. 30 Euro). Angeblich machen das die meisten Touristen so, die wenigsten verbringen überhaupt Zeit in Guatemala City.

Antigua war von 1543 bis 1773 die Hauptstadt von Guatemala mit damals ca. 50.000 Einwohnern (heute sind es nur 35.000). Nach einem schweren Erdbeben im Jahr 1773, bei dem viel zerstört wurde, hatte man die Hauptstadt dahin verlegt, wo sie heute noch ist. Antigua wurde langsam wieder aufgebaut, aber man hat an jeder Ecke das Gefühl, dass die Stadt sich seit dem 18. Jahrhundert kaum noch verändert hat. Heutzutage ist die Stadt sogar UNESCO Weltkulturerbe.

Wir kommen gegen 10 Uhr am Hotel Aurora an, können aber unser Zimmer noch nicht beziehen. Also gehen wir durch die Stadt, bis zur nahegelegenen Plaza Mayor mit dem Parque Central. 

An der Plaza Mayor befindet sich das Café Condesa, ein süßes, sehr empfehlenswertes Café, das aus zwei Innenhöfen besteht und nebenbei mit einer Buchhandlung und einem Touri-Shop aufwartet. Wir frühstücken hier und treffen meinen Cousin, der immer mal wieder in Gutamala Station macht und bereits vor einigen Tagen angekommen ist. 

Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang durch die Stadt.

Die gesamt Stadt besteht aus ein- bis zweistöckigen Gebäuden aus der Kolonialzeit. Hohe Mauern mit wenigen Fenstern, die zumeist schwere Gitter davor haben. Dazwischen große Torbögen mit schönen, oftmals begrünten Innenhöfen, in denen sich nicht selten Cafés oder Restaurants befinden. 

Überall sieht man Touri-Shops, in denen man die typischen „Artesania“ kaufen kann. Kleidung und Stoffe mit den typischen guatemaltekischen Mustern, Maya-Masken, Holzschnitzereien, Lederwaren und vieles mehr. Zu sehr viel höheren Preisen als noch in Flores, und angeblich auch als in Santiago de Atitlan, wo wir in ein paar Tagen sein werden. Also gucken und staunen wir nur ein wenig.

Natürlich machen wir das obligatorische Bild durch den Torbogen Arco de Santa Catalina mit Blick auf Volcan de Agua, der sich im Süden über der Stadt erhebt.

Nach dem Flop in Flores ist unser Hotel, das „Aurora“, eine wunderschöne Oase der Ruhe. Es ist das älteste Hotel der Stadt und wurde 1926 erbaut. Der alte Charm hat sich bis heute gehalten, gleichzeitig sind die Zimmer geräumig und sehr sauber. Rund um den Innenhof gibt es viele Sitzgruppen, wo tagsüber ältere Damen – vermutlich aus den USA – jungen Guatemaltecos Englisch beibringen. Das fängt teilweise schon um 8:30 Uhr morgens an.

Wir sind sehr happy und werden das Hotel später sogar um eine Nacht verlängern. Zum einen, weil es wirklich sehr angenehm ist im Hotel und in Antigua, zum anderen, weil wir erfahren haben, dass es in Atitlan in den nächsten Tagen vermutlich schlechtes Wetter geben wird. 

Abends essen wir etwas im „La Fonda De la Calle Real“, wo es viele typische guatemaltekische Gerichte gibt. Sehr empfehlenswert!

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Bootsfahrt auf dem Lago Petén Itzá

Nachts werden wir immer wieder von extrem lauten Böllern geweckt, die Fiesta geht bis in die frühen Morgenstunden. Wir frühstücken gemütlich im Raices Restaurant, an einem Tisch mit einem fantastischen Blick auf den See. Der Lago Petén Itzá, bzw. eine Bootsfahrt darauf ist heute unser Programm. 

Überall rund um die Halbinsel werden Touren in kleinen Booten angeboten, die Berechnung erfolgt stundenweise. Wir entscheiden uns für eine zweistündige Tour, unser erster Anlaufpunkt ist eine kleine Insel weniger hundert Meter östlich der Isla de Flores. 

Die Insel gehört seit ca. 15 Jahren einer Familie, die dort die Radio Station „Radio Petén“ betreibt, sowie ein kleines Museum mit lauter Kuriositäten. Vieles sind Funde aus der Maya Zeit, es stehen aber alte Grammophone und Radios herum. Es erweckt eher den Anschein einer Privatsammlung und die einzelnen Stücke sind nicht beschriftet. Unsere Guia erklärt uns jedoch zu jedem Fundstück, das unser Interesse geweckt hat, wo es herkommt und was es ist oder bedeutet.

Danach shippern wir weiter auf dem See nach Norden, bis wir um die Landzunge von El Mirador herum sind. Hier, auf der Rückseite, befindet sich ein Privatstrand, an dem während der Osterferien Tausende von Guatemaltecos das Wasser genießen.

Immer wieder sehen wir riesige Leguane, die faul auf Palmenästen sitzen, und Kormorane, die auf Holzpfählen oder Stegen sitzen und ihre Flügel nach dem letzten Tauchgang zu trocknen. 

Wie genießen das Panorama und die Flora und Fauna, sehen Flores von der Wasserseite und freuen uns über die kühle Brise, die der Fahrtwind über das Wasser mit sich bringt.

Gegen Ende unserer Fahrt entdecken wir eine kleine, gemütliche Badestelle, nordöstlich der Isla de Flores, wo man sich mit einem langen Seil in den See schwingen kann. Die schnuckelige Bucht ist ein Geheimtipp, den vermutlich die wenigsten Touris in Flores jemals sehen werden. Da wir keine Badesachen dabei haben, merken wir uns diese Stelle für das nächste Mal.

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Tikal – Guatemala

Morgens um acht werden wir vom Hotel abgeholt und in einem kleinen Bus mit ca. 20 anderen Touristen zum Tikal National Park gefahren. Die alte Mayastadt Tikal ist Weltkultur- und der Park drum herum Weltnaturerbe. Am Eingang zum Park müssen wir alle aussteigen und in einer langen Schlange warten, um ein Ticket zu kaufen. Nur eines von mehreren Beispielen, dass der Tourismus hier nicht besonders gut organisiert ist. Warum verkauft man uns nicht von Anfang an ein Gesamtpaket? So verlieren wir 45 Minuten. Es bleibt nicht das einzige, was uns an der Organisation auffällt.

Danach geht es weiter durch den großen Nationalpark, bis zum Areal der Stadt brauchen wir nochmal 20 Minuten. Wir werden von einem englischsprachigen Guide vom Bus abgeholt. Der zählt durch und stellt fest, dass von 35 Personen nur 20 bezahlt haben. Warum haben sie keine Tickets an diejenigen ausgegeben, die den Guide gebucht haben? Doch der Guide bleibt, wie man es von einem Latino erwartet, ganz tranquilo.

Wir wandern weitere 15 Minuten zu Fuss durch den Dschungel, bis wir zum ersten Mal ein paar alte Maya Behausungen sehen, danach eines der Highlights der Tour: die Gran Plaza.

Die Stadt Tikal existierte für über 1.800 Jahre von ca. 900 v. Chr. (erste Ansiedlung) bis 900 n. Chr. und hatte zur Blütezeit 250.000 Einwohner. Laut Aussagen unseres Guides hat der Dschungel die Stadt nach dem Verlassen der Maya innerhalb von 100 Jahren für sich vereinnahmt. Früher gab es hier nur Straßen und Häuser, die gesamte Stadt hatte eine Fläche von ca. 20 Quadratkilometern. Insgesamt vermutet man auf der Fläche von Tikal mehrere zigtausend Überreste von Gebäuden, die alle vom Dschungel verschluckt worden sind. Angeblich haben die Archäologen aufgehört, alles auszubuddeln, die letzten Erkenntnisse stammen von Fotos mit Spezialtechnologien der NASA. Wir haben beim Anflug bereits gesehen, dass das Flache Land immer wieder von kleinen Hügeln durchzogen ist.

Wer weiss, unter wie vielen Hügeln sich weitere Maya Ruinen befinden?

Nach der Gran Plaza gelangen wir zur höchsten Pyramide des Areals, 35 Meter hoch. Der höchste Tempel ist sogar 72 Meter hoch. Unser Guide erklärt uns, dass es einen Unterschied gibt: Pyramiden waren lediglich große Steinkonstruktionen mit einer flachen Spitze. Die Tempel haben eine ähnliche Form, allerdings befindet sich an der Spitze eine Plattform für religiöse Zeremonien.

Wir besteigen die Pyramide auf einer komfortablen Holztreppe, die weniger steil ist, als die ursprüngliche Pyramienwand. Oben angekommen genießen wir ein atemberaubendes Panorama mit Blick über die Baumkronen des Dschungels hinweg auf einige der anderen Tempel und Pyramiden.

Unvorstellbar, dass sich hier im Dschungel früher über viele Jahrhunderte hinweg eine blühende Stadt befunden hat!

Unser Guide, ein Nachfahre der Maya, wie er von sich selbst behauptet, erklärt uns einiges über die Lebensweise und die Religion der Mayas. Zwar kannten sie das Rad nicht, waren aber sehr weit, was Mathematik und Astronomie betrifft. Insgesamt hat unser Guide aber sehr ausschweifend erklärt und zwei längere Pausen gemacht (um Bier mit seinen Kumpels zu trinken und damit wir ebenfalls was kaufen), so dass wir zwar 3 Stunden auf dem Gelände waren, aber längst nicht alles gesehen haben. Wobei man vermutlich eher 1-2 Tage hier verbringen sollte, wenn man wirklich alles sehen will.

Auf der Rückfahrt suchen wir auf dem großen Parkplatz eine Weile den richtigen Bus, denn der ursprüngliche Bus ist nirgends zu sehen. Wo die Busse unseres Veranstalters abfahren, ist nirgends ausgeschildert. Als Deutscher findet man hier überall Optimierungsmöglichkeiten.

Hat die Tour sich gelohnt? Im Nachhinein wären wir lieber ohne Guide über das Gelände gelaufen, hätten weniger Pausen gemacht, weniger ausladende Erklärungen gehört und somit mehr vom gesamten Gelände und auch das Museum gesehen.

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Flores – Guatemala

Die Isla de Flores ist eine kleine Insel im Petén Itzá See in der Region Petén im Norden von Guatemala. Es ist ein wunderschöner kleiner Ort mit vielen bunten alten Häusern. Enge Straßen mit Kopfsteinpflaster, das Geknatter von Tuc Tucs sowie viele Restaurants, Hotels und kleine Touri-Shops prägen das Bild.

Bereits im Anflug können wir die kleine Insel und sogar unser Hotel sehen, das größte Gebäude auf der Insel.

Das Hotel, Teil der Ramada Wyndham Gruppe, hat seine besten Tage lange hinter sich. Der Fahrstuhl funktioniert nicht, der Fitnessraum ist eine muffige Abstellkammer, der Pool ist grün vor Algen und wenn das Wetter kippt, stinkt es aus dem Badezimmer nach Kloake. Überall hat man das Gefühl, dass in dem Gebäude seit lange nichts mehr repariert, ausgebessert, geschweige denn renoviert worden wäre. Die Gründer der Ramada-Hotelkette würden sich im Grabe umdrehen! Vermutlich lebt das Hotel von Tagesgruppen, die selten mehr als eine Nacht bleiben und dafür einen bekannten Namen buchen wollen. Denn Flores scheint in erster Linie ein Ort zu sein, in dem viele Leute auf ihrem Weg von und nach Tikal Rast machen. Gäste wie wir, die mehrere Nächte bleiben möchten, sind vermutlich eher fehl am Platz. 

Da wir aufgrund des frühen Fluges bereits um 8 Uhr morgens im Hotel sind, beschliessen wir, erstmal die Insel zu erkunden. So streifen wir durch die Gassen, obwohl noch kaum ein Geschäft oder Restaurant geöffnet hat. 

Der Ort ist auch tagsüber schön ruhig, wir bummeln in den kommenden Tagen immer wieder durch die Gassen, kreuz und quer, wodurch der Ort viel größer scheint, als er eigentlich ist.

Wir genießen die angenehme, malerische Athmosphäre. Schliesslich ist Flores nicht nur die erste Station der Reise – wir hatten hier absichtlich 1-2 Tage mehr eingeplant, um ein wenig runterzukommen und uns zu erholen, bevor wir zu den nächsten Orten weiterfahren. (Dass der algengrüne Hotelpool uns einen Strich durch die Rechnung machen würde, konnten wir nicht ahnen).

Aber Flores bietet in diesen Tagen nicht nur Ruhe und Erholung. Auf dem Hügel in der Mitte der Insel entdecken wir eine kleine Kirche mit einen kleinen Vorplatz, beides wird gerade für eine Fiesta zurecht gemacht. Die Kirche wird mit großen guatemaltekischen Fahnen geschmückt, auf dem Vorplatz werden Büdchen aufgebaut. 

Später erfahren wir, dass hier im Ort vom 5. bis zum 15. eine große Feria stattfindet. Wir hören es bis spät in die Nacht. Überall in der Stadt wummert Musik, Autokorsos fahren auf der Ringstraße rund um die kleine Insel, auf der Suche nach einem Parkplatz oder auch einfach nur so. Und unser Hotel ist mittendrin.

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