Anreise nach Beijing und erster Tag im Zentrum und im Silk Market

 

Der 18.10. ist ein Reisetag. Wir fahren morgens mit dem Taxi zum Südbahnhof Shanghai Hongquiao, direkt nebem dem International Airport. Wobei man dem Bahnhof kaum ansieht, dass er ein Bahnhof ist, er könnte auch Teil des Flughafen sein. Alles ist ultra-modern, Eröffnung war im Jahre 2010 zusammen mit der Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Beijing. Die Wartehalle mit dem glänzenden Granitfussböden und den Sitzgruppen erinnert stark an einen Flughafen, ebenso wie die Tatsache, dass es „Gates“ gibt, wo man sein Ticket einem Bahnbeamten gibt, der das Ticket durch einen Scanner schiebt.

Der Zug selbst ist ebenfalls sehr modern, die Deutschen ICEs können sich davon eine Scheibe abschneiden. Auch die Tatsache, dass wir mit konstant 300 km/h durch die Landschaft fahren und für die Strecke von über 1200 Kilometern gerade mal 5 Stunden brauchen (inkl. 2 Stopps), sollte ein Beispiel für die Deutsche Bahn sein, wie es gehen könnte. Ein interessantes Detail: Die Sitzreihen sind alle in Fahrtrichtung, lassen sich aber um die eigene Achse drehen, wenn der Zug die Strecke in der anderen Richtung fährt.

 

 

In dem Zug gibt es die üblichen chinesischen Snacks, die man nicht kennt, bei denen man nicht erkennen oder lesen kann, was es sein soll (Beef-Häppchen? Getrocknete Fische?). Sieht alles sehr merkwürdig aus. Zusätzlich gibt es warmes Essen in Formtabletts, sodass der Wagon mittlerweile wie ein chinesisches Restaurant riecht. Auch hier haben viele Reisende ein Thermogefäß aus Glas dabei, in dem grüner Tee schwimmt – und in jedem Wagon gibt es einen Wasserhahn mit heißem Wasser zum wiederholten Aufgießen.

 

 

Sobald wir in Peking ankommen, gehen wir zum Ticketschalter, um die Rückfahrkarte zu kaufen. Es gestaltet sich einfacher als gedacht, da die Verkäuferin ausreichend Englisch kann und uns konkrete Anweisungen gibt: „Passport! Money!“. Es ist die letzte Orga-Tätigkeit, die wir machen mussten, denn wir haben für die letzten Tage in Shanghai bereits das Tongji Guesthouse erneut gebucht, bevor wie abgefahren sind.

Wir fahren mit dem Taxi für nur 35 Yuan vom Beijinger Südbahnhof bis zum Hotel im Stadteil Dongcheng, östlich der verbotenen Stadt und durchaus in Gehweite. Kurz danach treffen wir uns mit einer weiteren Ex-Kollegin, die für eine Woche „on business“ in Beijing war und den Abend wieder zurückfliegt – zeitlich reicht es jedoch für einen Spaziergang durch die City. So durchqueren wir eine sehr belebte Fußgängerzone und eine enge Gasse mit einem Night Food Market, wo es alles gibt, wovon Touris träumen – wenn sie auf Fotomotivsuche sind! Seesterne, Skorpione und Maden am Stil zum knabbern.

 

Man kann es kaum erkennen, aber was dort gegrillt wird, sind kleine Vögel, vermutlich Wachteln. Die Skorpione in dem folgenden Bild haben sich teilweise sogar noch bewegt!

 

Zum Abendessen gönnen wir uns das erste mal „Peking Ente“ in einem darauf spezialisiertem Restaurant. Damit wir sichergehen können, auch wirklich einen echten und ganzen Vogel bekommen zu haben, serviert man uns den Kopf der Ente auf einem kleinen Extrateller, sowie eine Art Entenpass, auf der die „Seriennummer“ der Ente aufgeführt ist.

 

 

19.10. – Silk Market und Tian’anmen Square

Am 19.10. stehen wir spät auf – Ausschlafen musste mal sein – und gehen als erstes zum Silk Market, um unsere Reisegarderobe ein wenig aufzustocken. Handeln ist Pflicht. Die Preise purzeln erstaunlich schnell und tief, wenn man gut handelt, oder so wie wir, ahnungslos das richtige machen. Denn jedesmal, wenn wir aus dem Laden rausgegangen sind, konnten wir unglaubliche Preisnachlasse realisieren. Einmal ist die Händlerin sogar einige Ecken hinter uns hergelaufen, um uns letztendlich „unseren Preis“ zu geben. Das ist nämlich auch ein Learning: wenn sie „OK, your price“ sagen, und ärgerlich schauen, dann hat man anscheinend einiges richtig gemacht. Wenn man dann noch einen Preisnachlass von fast 90% erzielt hat, dann sollte es gut gelaufen sein. Dass wir im Zweifelsfall immer noch zu viel gezahlt haben, mag sein – aber wir fühlten uns gut dabei.

Auf dem Hinweg zu Silk Market sind wir noch zu Fuß gegangen, mussten aber feststellen, dass Beijing um einiges größer ist, als Google Maps suggeriert. Die „kurze“ Strecke zum Silk Market hat fast 45 Minuten gedauert. Den Rückweg bestreiten wir daher in einer völlig überfüllten U-Bahn. Worüber wir auf dem Hinweg jedoch gestaunt haben: die Ost-West-Verbindung, die Beijing in zwei Hälften teilt und südlich der verbotenen Stadt entlang führt, ist eine gigantische 8 oder 10 spurige Straße, mit großen Betonklötzen diverser Banken und anderen Unternehmen rechts und links. Auch erstaunlich ist: nach ca. 1-2 Kilometern verschwindet alles in einer Smog-Dunstwolke, als ob es neblig wäre.

 

 

Abends versuchen wir, den Tian’anmen Square zu erkunden, müssen jedoch feststellen, dass dieser komplett abgesperrt wurde, da die Nationalflagge gehisst werden soll. So steht es zumindest auf einer der Absperrungstafeln. Daher machen wir nur ein paar Fotos und nehmen uns vor, morgen nach dem Besuch der verbotenen Stadt, und vorausgesetzt, wie können noch laufen, zurückkommen und uns den Platz ansehen.

 

 

Auf dem Weg zurück zum Hotel gehen wir in einem chinesischem Restaurant essen, dass damit wirbt, dass seine Küche „Medical Standards“ einhält und glauben das sogar, weil das Geschirr in Plastik eingeschweisst auf dem Tisch liegt.

 

 

 

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