Artikel-Schlagworte: „Mutianyu“

Die Große Mauer von China

 

Es ist eine extrem undankbare Zeit, zu der wir heute aufstehen müssen, denn wir treffen uns bereits um 7:15h um zum zweiten Highlight dieser Chinareise zu fahren: die große Mauer von China, eines der 7 Weltwunder – und eines der wenigen davon, das noch steht und zu besichtigen ist.

Das Programm für den heutigen Tag ist vollgepackt, weswegen der frühe Startzeitpunkt gerechtfertigt ist:

  • Begehung des heiligen Wegs der Ming Gräber
  • Besuch einer Jade „Fabrik“
  • Erkundung der großen Mauer bei Mutianyu
  • Besuch eines Seidenhandel

Die zweite und vierte Stationen sind Füllstationen. Dort wollen die Veranstalter sich ihre Taschen mit unserem Touri-Geld füllen, indem sie uns Touri-Gedöns aus Jade und Seide verkaufen. Es gibt vermutlich kaum noch Touren, die nicht diese Stationen einplanen, zumindest begegnen uns extrem viele andere Touristenschafherden.

Heute sind wir jedoch selbst eine Touristenschafherde. Wir fahren frühmorgens an diversen Hotels vorbei und holen weitere Touris ab, bevor es weiter durch die Stadt geht. Im weiteren Verlauf werden wir ebenfalls einem Tourguide hinterherlaufen, die sich eine Flagge an einen Autoantenne gebunden hat, damit wir sie erkennen können. Gottseidank müssen wir keine komischen Mützen tragen, damit sie uns erkennen kann. Solche Gruppen sind uns hier schon haufenweise über den Weg gelaufen.

Auf dem Weg kommen wir beim Olympischen Dorf der Spiele von 2008 vorbei und können den blauen Water Cube, das Drachengebäude und natürlich auch das Vogelnest sehen. Leider sind die Aufnahmen des Vogelnests aus dem fahrenden Bus nichts geworden, daher sollte man sich lieber bei Google einen Eindruck von dem beeindruckenden Stadion verschaffen.

Die ersten Stationen fühlen sich an wie Pflichtstationen, bevor wir endlich zur großen Mauer dürfen. Der heilige Weg der Ming Gräber ist ein Weg mit riesigen Marmorstatuen rechts und links, die Tiere und Fabelwesen, Generäle und Beamte darstellen, die dem Kaiser nahe standen. Die eigentlichen Gräber bekommen wir nicht zu sehen, lernen aber in der Zwischenzeit eine Menge über die Ming Dynastie (1368 – 1644), deren Kaiser und wiederum deren Konkubinen.

 

 

Die Jade „Fabrik“ läuft nach gewohntem Butterfahrt-Schema ab: erst ein paar kurze Erläuterungen zur Jade Kunst und wie man echte Jade erkennt, dann der Hinweis darauf, dass es hier echte Jade Kunst zu kaufen gibt und der Hinweis, wann wir uns wieder treffen, nachdem wir ca. 30 Minuten Zeit haben, einen Touri-Laden mit Jade Kunst zu begutachten.

Wir kaufen ein kleines Geschenk für die Schwerstarbeiter vom Vanille Shop und gehen zum Mittagessen über, das in einer großen Halle im selben Gebäude an einem der ca. 100 Tische stattfindet und lernen die Mitreisenden kennen, darunter ein Deutscher und ein Schweizer, die nach einem Business Trip das Wochenende drangehängt haben.

Auf der weiteren Fahrt zur großen Mauer fängt es an zu regnen. Wir wurden am Vorabend bereits vorgwarnt, Regenschirme und -jacken mitzunehmen, leider hat sich die Wettervorhersage als richtig erwiesen, es regnet den ganzen restlichen Tag.

Wir steigen den Berg hoch, an hunderten von Touri-Shops vorbei (die heute natürlich auch Regen-Capes verkaufen), bis zur Gondelbahn, die uns direkt bis zur Mauer fährt. Eine Gondelbahn wie im Skiurlaub.

Oben an der Mauer angekommen bestaunen wir den Blick und machen erste Fotos. Es regnet immer noch kräftig, aber das kann einen echten Hamburger nicht aufhalten, im Gegenteil, auf einmal fühlt sich China sehr heimisch an 🙂

 

 

Der Regen wird nebensächlich, wenn man diesen Ausblick sieht! Wir haben Glück, die Berge um die Mauer herum erscheinen in klassischen Herbstfarben, was sogar bei diesem diesigen Wetter zu sehen ist. Die folgenden Fotos geben ein kleinen Eindruck davon.

 

 

Der Anblick der über die Hügeln ziehenden Wolken ist einfach atemberaubend. Die Tatsache, dass es regnet, macht es etwas ungemütlich, jedoch müssen wir nicht so viele Touristenschafherden ertragen, wie es an einem sonnigen Tag der Fall gewesen wäre, da sind wir uns sicher.

Wir gehen ca. 2 oder 3 Wachtürme lang die Mauer Richtung Westen, machen ein paar Fotos mit Regenschirm über der Kamera und kehren dann um. An Tagen mit besserem Wetter würde man vielleicht noch weiter gehen, aber uns reicht es.

Die Rückfahrt dauert sehr lang, wir geraten in einen der vermutlich vielzähligen Rush-hour Staus der völlig überfüllten Metropole. Auf dem Rückweg müssen wir noch einen Seidenhändler besuchen (gleiches Konzept wie bei der Jade Fabrik), wo wir allerdings nichts kaufen. Gegen 19 Uhr abends werden wir wieder beim Hotel abgesetzt.

Im nahegelegenen Shopping Center (der mit dem neuen Apple Store) gehen wir noch etwas essen. Wir wollten eigentlich chinesisch essen gehen, beim Hereingehen dachten wir, das es vermutlich ein japanisches Restaurant ist, beim Studieren der Karte war dann aber klar, dass wir bei einem Koreaner gelandet waren. So kann es gehen. Lecker war es auf alle Fälle.

 

 

Beijing, Große Mauer, Fotos vom 21.10.

 

Fotos von unserer Tour zur großen Mauer – leider war der Tag etwas verregnet.

RSS Abo
 RSS abonnieren
Werbung