Artikel-Schlagworte: „Borjomi National Park“

Borjomi und Achalziche

 

Wie die letzten Tage sind wir auch heute um 9 Uhr in die Umgebung von Tbilisi gefahren, dieses Mal in Richtung Westen, nach Borjomi, einem Kurort südwestlich von Gori.

 

 

 

Kurort Borjomi

Der Ort ist bekannt für seine gesunden Quellen, das dort abgefüllte Wasser wird schon seit mehr als hundert Jahren international exportiert.

 

 

Unsere Zufahrt zum Borjomi National Park wird durch eine Baustelle blockiert. Überhaupt sieht der ganze Ort so aus, als hätte es ihn bis vor einem halben Jahr noch nicht gegeben, so sehr wird er zur Zeit grundsaniert. Wir stellen fest, dass wir ca. ein Jahr zu früh hier her gekommen sind. Wenn die Straße und die anliegenden Hotels fertig sind, dann wird dieser Kurort einen Charme haben, der ähnlich sein wird wie Karlsbad in der Tschechei oder einige Orte im Schwarzwald.

 

 

Vor Betreten des National Parks kaufen wir uns an einem Straßenkiosk fünf Liter Plastikflaschen, um das wertvolle Wasser von Borjomi abzufüllen. Es sei sehr gut für das Herz, Leber, Galle, Nieren und den Darm. Warum also nicht für den Rest der Reise etwas auf Vorrat mitnehmen? Tia will außerdem eine Flasche für ihre Mutter abfüllen.

Der Park ist wunderschön, neben uns rauscht der Fluss über sein felsiges Bett, rechts und links ziehen sich die herbstlichen Bergketten am Flusstal entlang.

 

 

In dem Park befinden sich auch Fahrgewerke eines Vergnügungsparks, der allerdings zu dieser Jahreszeit schon geschlossen ist.

Es gibt zwei Quellen in Borjomi: eine mit warmen, sehr schwefeligen Wasser, und eine weitere mit etwas weniger schwefeligem, kalten Wasser, das sogar ein wenig Kohlensäure hat. Die kalte Quelle liegt direkt am Fluss, ein Rohr ragt aus dem Fluss hoch bis zu einer Plattform, wo man sich das Wasser abfüllen kann.

 

 

Es ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man versucht, nicht daran zu riechen, dann schmeckt es einigermaßen OK. Das ist halt so bei Dingen, die gesund sind, kennt man ja schon von Lebertran und Hustensaft.

Für 3 Lari kann man vom Ort mit einer sehr einfachen und sehr alten Gondelbahn hoch auf die Bergkette fahren und die Aussicht über das Tal von Borjomi geniessen.

 

 

Wir spazieren ein wenig um das Gondelgebäude herum und finden durch Zufall den Maschinenraum des Gondelbetriebs. Das Foto, was jetzt zu sehen ist, hat kein anderer vor der Fahrt nach unten gesehen, das hätte einige aus unserer Reisegruppe zu sehr verschreckt:

 

 

Museum von Borjomi

Das Museum von Borjomi steht als nächstes auf dem Programm. Ein für ein Museum relativ kleines Haus unweit vom National Park. Die Ausstellung zeigt einige Fundstücke aus der Gegend (Schmuckstücke, Tongefäße und Pfeilspitzen aus den letzten 5.000 Jahren), die Führerin erklärt auf Georgisch, Giorgi erklärt mit dem üblichen „Lost in Translation“-Effekt. Die Gruppe verteilt sich relativ schnell auf diverse Schauvitrinen, da es wenig Sinn macht, der Führung beizuwohnen, man erfährt eh wenig. In den oberen Stockwerken.

 

Die Festung von Achalziche.

Nach einem Mittagessen, fuhren wir weiter nach Alchaziche, einer riesigen Burg auf einem Berg entlang der Seidenstraße. Die aufwendige Restaurierung dieser Festung ist gerade erst vor einem Jahr beendet worden. Wieder ein Beweis dafür, wie sehr dieses Land touristisch im Aufbruch ist. Ich bin mir sicher, dass dieses Land in ein paar Jahren einen guten Platz auf der touristischen Landkarte dieser Region gefunden haben wird.

 

 

Wir haben Glück, es gibt eine Führerin, die sehr gut Deutsch spricht, sodass wir uns schon freuen, eine Führung ohne „Lost in Translation“-Effekt mitzumachen. Leider gibt es natürlich auch hier einen Haken. Wir sind viel zu spät hierhergekommen. Der innere Teil der Festung mit Museum und anderen interessanten Bereichen schliesst um 18 Uhr. Wir sind aber erst um 17:30h angekommen, da wir (mal wieder) erst gegen 16 Uhr zu Mittag gegessen haben.

 

 

Unsere Führerin bemüht sich sehr, uns innerhalb einer halben Stunde durch die Ausstellung des Museums zuführen. Hier gibt es – wie auch schon dem einen oder anderen Museum vorher – Tongefäße, Schmuck, Speer- und Pfeilspitzen aus den letzten 5.000 Jahren. Allerdings erfahren wir ohne den „Lost in Translation“-Effekt dieses Mal so viel mehr über die einzelnen Ausstellungsstücke, dass es hier besonders schade ist, dass wir so wenig Zeit mitgebracht haben.

 

 

Als wir zum innersten Teil der Burg weiterziehen wollten – die Führerin versprach uns eine fantastische Aussicht vom Burgturm – da wurde sie von einem der Wächter zurückgerufen und musste die Tour beenden. Sehr schade, denn das schwindende Abendlicht hätte ein paar sehr schöne Sonnenuntergangsbilder ermöglicht.

 

 

Daher mussten wir das Gelände verlassen und machten uns auf den Rückweg nach Tbilisi.

 

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