Castelbuono, Sizilien

Besuch des kleinen Bergortes Castelbuono, Sizilien.

 

 

Lange ausschlafen war heute angesagt, denn heute machen wir einen Ausflug in einen kleinen Bergort in der Nähe von Cefalu: Castelbuono. Der Ort liegt in den Bergen, ca. 26km von Cefalu entfernt. Man fährt erst auf der kurvenreichen Küstenstrasse in Richtung Messina, dann führt eine ebenso kurvenreiche Straße weiter in die Berge im  Inneren der Insel. Es ist grau, bewölkt und kalt – noch zeigt sich der Frühling auf Sizilien nur spärlich, allenfalls am satten, frischen Grün der Berge.

 

 

Castelbuono ist winzig. Gerade mal 9.000 Einwohner hat der kleine Ort weit oben am Berg. Die Straßen sind wie leergefegt, in der Hauptsaison ist hier hoffentlich mehr los. Auf der zentralen Piazza sind die Café-Tische, die uns das Foto im Reiseführer versprochen hat, noch nicht aufgebaut. Lediglich eine kleine Meute Dorfjugend treibt auf dem Platz ihr Unwesen. Jogginghosen sind hier anscheinend gerade in.

 

 

 

 

Nach der langen Fahrt kehren wir in einem der wenigen Cafés ein, die heute (Mittwoch!) offen haben. Es ist echt Nebensaison, das merkt man. Wir trinken einen Latte Macchiato und einen Espresso, unsere Legitimation, hier auch die Toilette benutzen zu dürfen.

 

 

Neben dem Café befindet sich ein Laden, der Produkte aus der Region verkauft. Nebst den typischen sizilianischen Weinen (Nero D’Avola!) werden hier Produkte mit Manna verkauft, eine sehr lokale Spezialität, für die die Region rund um Castelbuono bekannt ist. Aus der Manna-Esche wird der Siebröhrensaft gewonnen, der für alle möglichen medizinischen Zwecke eingesetzt wird (z.B. als Abführmittel oder Zuckeraustauschstoff für Diabetiker). Der Ladenbesitzer gibt uns Manna-Saft, -Honig und –Schokolade zum Probieren und wir kaufen natürlich sofort einiges davon.

 

Unser Streifzug durch die Fußgängerzone führt uns an einem Delikatessengeschäft vorbei. Von dieser Sorte gibt es anscheinend viele auf Sizilien. Die Auswahl ist immer ähnlich: mehrere unterschiedliche Pastasorten, von denen wir einige in Deutschland noch nie gesehen haben, diverse Pestos und Weine. Wir kaufen fast jedes Mal etwas, so lecker sieht alles aus.

 

 

Entlang der Fussgängerzone finden wir einen Trödelladen. Auch von der Sorte haben wir in Cefalu schon einige gesehen. Dieser unterscheidet sich jedoch in einem Punkt: wenn man das übliche Touri-Geraffel im Eingangsbereich hinter sich lässt und in den ersten Stock geht, dann betritt man eine zu einem Laden umgebaute Wohnung. Eine Mischung aus Kuriositäten und Antiquitäten, durch die man wie in einem Museum spaziert und von Raum zu Raum unterschiedliche Themen erschließt: Küche, Wohnzimmer, Lampen, Spiegel, für jedes Thema gibt es einen neuen Raum, bis zur Decke vollgestellt und -gehängt mit Gegenständen aus der Themenwelt.

 

 

 

Leider gibt es nebst einigen weiteren Boutiquen wenig interessante Geschäfte in  Castelbuono. Das mag an der Größe liegen, an der Lage in den Bergen oder einfach nur an der Tatsache, das auf Sizilien in der Nebensaison wenig los ist. Wir wandern ein wenig durch die Gassen bis die nasse Kälte der tiefhängenden Wolken uns die Hosenbeine hochkriecht und gehen zurück zum Auto. Auf dem Rückweg machen wir noch ein paar Fotos vom Castel, der Burg ganz oben auf dem Hügel.

 

 

 

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