Der erste Tag in Tbilisi

Georgien fasziniert uns von der ersten Minute an. Ein Land voller Gegensätze. Das Land hat eine reichhaltige und lange Geschichte, längst schon als bei uns in Deutschland die Germanen noch in kleinen Dörfern hausten. Viele verschiedene Religionen und Völker haben im Laufe der letzten 2.000 Jahre dieses Land unterdrückt und ausgebeutet. Dennoch scheint sich Georgien seine ureigenste eigene Kultur bewahrt zu haben.

Heutzutage empfängt uns das Land mit einer wilden Mischung aus alt und neu, (Ex-) Sozialismus und Kapitalismus.

Gebäude, die noch im Stil des lange praktizierten Sozialismus gehalten sind und andere, die sehr moderne, teilweise auch sehr phantasiereiche Stilelemente in sich tragen. Und dann wieder sehr klassische Architektur, die im Fall der Kathedrale Zminda-Sameba sogar nur 15 Jahre alt ist. Modernste Regierungsgebäude neben alten Kathedralen, dazwischen ein paar monströse Plattenbauten und immer wieder Tupfer von klassischen, mit Balkonen versehenen Wohnhäusern bilden ein sehr buntes Stadtbild ab.

Ähnliches gilt für die Fahrzeuge auf den Straßen. Diverse ältere, sehr zerbeulte Karossen von Opel, Toyota oder anderen „Normalo“-Fahrzeugen tummeln sich auf den Straßen mit doch nicht wenigen Luxuskarossen – und diese Mercedes Benz, BMW oder Audi scheinen nicht nur Gebrauchtwagen zu sein.

Am ersten Tag sehen wir all diese Gegensätze, da wir die Altstadt von Tbilisi besichtigen.

Nach einer kurzen Nacht – der Flug mit der AirBaltic aus Hamburg via Riga in Lettland kommt mitten in der Nacht um 4 Uhr an, geht es gleich am Vormittag bereits auf Tour.

Erste Station ist die Zminda-Sameba-Kathedrale, die – obwohl ganz im klassischen Stil gehalten – erst 1995 bis 2004 gebaut wurde. Ein riesiges, sehr aufwendiges Gebäude, Die größte Kathedrale in der gesamten Region. Es lässt einen beschämt zurück, dass wir es in Deutschland nicht einmal schaffen, so etwas wie die Elbphilharmonie fertigzustellen. Innerhalb des Komplexes sind mehrere voneinander unabhängige Kirchen auf mehreren Ebenen enthalten.

 

 

 

Weiter geht’s erst zu einer weiteren, sehr viel älteren Kathedrale, danach fahren wir mit einer Gondel hoch auf den Berg mit der Festung Narikala von Tbilisi, von wo man einen tollen Blick über die Altstadt von Tbilisi hat.

 

 

Von hier kann man sehr gut den architektonischen Einfluss der letzten Präsidenten sehen, die allesamt versucht haben, mit modernen, sich gegenseitig übertrumpfenden Gebäuden, der Stadt ihren Stempel aufzudrücken.

 

Die Friedensbrücke:

 

 

Der Präsidentenpalast, davor ein Gebäude, dessen Zweck wir bis dato noch nicht herausfinden konnten:

 

Das Justizgebäude:

 

Zu Fuße der Festung befindet sich eine alte, sehr schwefelhaltige Quelle, um die sich die Gründungssage der Stadt rankt. König Wachtang Gorgassali erlegte hier ca. 500 mit Pfeil und Bogen einen Fasan, der entkommen konnte und im heißen Quellwasser wieder gesundete. Daraufhin gab der König diesem Ort den Namen Tbilisi, was so viel heisst wie: warme Quelle.

Heutzutage befinden sich an dieser Stelle die Bäder von Abanotubai , in denen man in kleinen Becken in dem schwefelhaltigen warmen Wasser baden kann. Wir besuchen zwei dieser Bäder, allerdings ist der schwefelige, faule Gestank unerträglich. Wir fragen uns, wie man in diesen kleinen Baderäumen überhaupt länger als ein paar wenige Sekunden aushalten kann.

 

Die Bäder:

 

 

Zum Abschluss wandern wir durch einige enge Gassen in der Altstadt, das Vergnügungsviertel der Stadt mit vielen Bars, Restaurants und Clubs. Allerdings ist es erst 17:00h und es ist noch sehr lehr. Wie beschließen, einen anderen Abend zurückzukehren, wenn es voller ist. Dann werden hier auch Bilder nachgereicht werden.

Den Abend verbringen wir im Hotelrestaurant. Unser Hotel ist ca. 20 Minuten entfernt von der Innenstadt von Tiflis und wir sind, nachdem man uns am Hotel abgesetzt hat, zu müde um erneut – und dann auch noch mit der Metro – zurück in die Innenstadt zu fahren.

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5 Kommentare zu „Der erste Tag in Tbilisi“

  • …das „Gebäude“ vor dem Regierungspalast ist sensationell.

    Bitte um nähere Ergründung der kulturellen motivatorischen Beweggründe.

  • Roland:

    Ich werde mein bestes tun, den näheren Sinn hinter diesem architektonischen Rätsel zu ergründen 🙂

  • Roland:

    Steffen, das Gebäude war ursprünglich als Konferenzzentrum geplant, wurde aber nicht fertig (keine Ahnung warum), dann wechselte es mehrfach den Besitzer und jetzt wird neu darüber nachgedacht, wozu das Gebäude genutzt werden kann.

  • Helmut Thomssen:

    Der „Regierungspalast“ ist der Präsidentenpalast. Dort sitzt nicht die Regierung.
    Die „Liebesbrücke“ heißt Friedensbrücke.

  • Roland:

    Danke für den Hinweis, Helmut, ich habe es im Text korrigiert.
    Unser Guide nannte die Brücke immer Liebesbrücke, vermutlich hat er sich da vertan. Und ich habe es nie verifiziert…

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